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LUNAR – Theogony

2017 (Tribunal Records/Divebomb Records) – Stil: Progressive Metal


Das Progressive Rock- und Progressive Metal-Schleckermäulchen findet 2017 in LUNAR einen kleinen Glücklichmacher. Das Duo aus Sacramento, Kalifornien, zog vor drei Jahren erstmals eine EP aus dem heimischen Ofen hervor und holt heuer mit ´Theogony´ ein ganzes Debüt-Scheibchen heraus.

Für die Zubereitung haben Gitarrist Ryan Erwin und Drummer Alex Bosson neben Bassist Ryan Price zahlreiche Gastmusiker verpflichtet. Allen voran Sänger Chandler Mogel (RADIO EXILE, TALON, OUTLOUD), der mit seinem Gesang Kompositionen wie das längere Eröffnungshäppchen ´Thalia´ oder das überwiegend mit Akustik- und E-Gitarren den Himmel bevölkernde ´Calliope´ in die Nähe des progressiven Canuck Rock treibt. Aber nicht nur hier oder in ´Erato´, mit dem Gastgesang von Wendy Bosson, offenbart sich eine Nähe zum größten Trio aller Zeiten, sondern gesanglich starke Parallelen zu TILES. Aufgrund der oftmals von Brian Lewis obendrein eingebrachten Growls wird die Soundmasse vor WITHERSCAPE ausgerollt und kitzelt hernach am Gaumen der frühen SECOND RELATION. Denn ´Urania´, ´Polyhymnia´ und ´Clio´, ein klitzekleiner MAYFAIR-Anklang mitinbegriffen, trocknen eindeutig salzige Tränen enttäuschter OPETH-Naschkatzen. Ein Saxofon-Solo von Darius Babazadeh und Violinen von Tomas Stepanek setzen im abschließenden ´Melpomene´ letzte Spritzer zur unverzichtbaren Verzierung, die gerne ebenso den dunklen Kosmos von RIVERSIDE und TOOL miteinbezieht.

Im Herzen und im Schrank ist zwischen TILES und SECOND RELATION gerade noch ein Plätzchen frei, flugs eilen LUNAR ganz schattenlos herbei.

(8 Punkte)

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