PlattenkritikenPressfrisch

HYPNO5E – Shores Of The Abstract Line

~ 2016 (Pelagic Records) – Stil: Cinematic Metal ~


Musik wie in einem Film erleben? ´Shores Of The Abstract Line´ erfüllt diese Wunschvorstellung. Die Franzosen HYPNO5E schicken dabei den Hörer auf eine wundervolle Reise. Es ist das dritte Album der vor zwölf Jahren gegründeten Gruppe um Bandgründer / Mastermind Emmanuel Jessua und seinen drei Kollegen. Ein spürbares Erlebnis, das in seiner Art und Weise förmlich einer Expedition gleich zu kommen scheint.

Nach dem düsteren Klavier-Intro ´Lanscape In The Mist´ wird der Hörer direkt in das Geschehen geworfen. Eine tiefe französische Erzählstimme erzählt in ´In Our Deaf Lands´ und auch hernach oftmals im Hintergrund die Geschichte, während vorne das heftige Riffing in seine Hyperventilationsphase abzugleiten scheint. Einige wunderbar atmosphärische Abschnitte versöhnen alsbald Herz und Seele. In der Regel schreit jedoch Emmanuel Jessua seine Gefühle heraus. ´Where We Lost The Ones´ bietet böse Riffs und einschmeichelnden Gesang in sphärischen Parts inbegriffen, während in der Mitte des Albums ´Tio´ begeistern kann – ein spanischer Folk Song. Und zum Abschluss erklingt das fünfzehnminütige Epos ´Blind Man’s Eye´ mit flirrenden Gitarren und bollwerkartigen Trommeln.

„We play bipolar music“, sagt Jessua und findet allzeit die feine Linie, die zwischen Genie und Wahnsinn zu beschreiten ist. ´Shores Of The Abstract Line´ sollte daher ein Erlebnis für alle Schöngeister zwischen DISILLUSION und MESHUGGAH sein. Dennoch Obacht, HYPNO5E sind sehr eigenständig.

(8 Punkte)

http://www.hypno5e.com/