2015 (Moment Of Collapse Records) – Stil: Post Rock/Metal
Unter Sukzession versteht man in der Biologie die zeitlich hintereinander auftretende Abfolge von Pflanzen-, Tier- oder Pilzgesellschaften. Wenn sich etwas ändert, sukzessive verändert, schrittweise, allmählich, kann es gerade im Musikbereich äußerst interessant wirken. Und CATAYA spielen passenderweise einen Postrock, der natürlich keine neuen Errungenschaften entwickelt, aber mit altbewährter Stilistik jedes der vier ellenlangen Lieder dementsprechend allmählich aufbaut, langsam die Daumenschrauben ansetzt, um zum Schluss in einer Eruption sein Ende zu finden.
Grundsätzlich gehen die sechs Herrschaften aus Belgien, Spanien und Deutschland zwar nicht so progressiv wie GODSPEED YOU! BLACK EMPEROR vor, aber anders als LONG DISTANCE CALLING weit zielstrebiger. In der Einfachheit liegt hier die Stärke. ´Sombre Sommeil´ hält auf diesem eingeschlagenen Weg mittendrin etwas inne, begibt sich erneut auf den Pfad gen Himmel und beschreitet jede einzelne Ebene zielstrebig in die Höhe. ´Ascended From The Depth´ gelangt aus der Düsternis in flirrende Gefilde, zaubert eine schöne Melodie hervor, die sich langsam in ein fast rasendes Tempo begibt, abstoppt, dann abermals den Rhythmus und nicht unerwartet alles andere forciert. Die `Tal Sperre´ fährt sogar unauffällig als Abschluss-Song leichte black-metallische Anleihen im Gitarrenbereich auf.
CATAYA zeigen vier schöne Abfahrten im Post-Schlitten, also vier Gründe, die einmütig für ´Sukzession´ sprechen. Vier sind dabei (viel) mehr als drei.
(8 Punkte)
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