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APOLLO RA – Ra Pariah

~ 2015 (No Remorse Records) – Stil: US-Metal ~


Und wieder ein Ami-Klassiker, der endlich auch auf CD in würdigem Rahmen erstrahlt!

Das Athener Label No Remorse hat sich den Baltimore-Edelmetallern APOLLO RA angenommen. Neues Coverartwork, Mastertape-Transfer, zwei Demo-Bonustracks, 16-seitiges Booklet mit Texten und einem Interview – die gewohnte Vollbedienung von Chris Papadatos und seinem Team!

Die im Jahr 2000 von O.P.M. veröffentliche Vinyl-Version von ‚Ra Pariah‘ wird im Netz aktuell für rund 80 Euro gehandelt, durch den drei Jahre später erschienenen Unisound-CD-Bootleg erlangte dieses 1989 entstandene US-Metal-Kleinod auch über Nerd-Kreise hinaus Berühmtheit. Der Neuerwerb lohnt sich alleine schon aufgrund des deutlich transparenteren und kraftvolleren Soundbilds.

Wer von APOLLO RA bislang noch nichts gehört hat: Die fünfköpfige Band zockte einen Stil, der sich am ehesten mit frühen SAVATAGE, SANCTUARY, LIEGE LORD oder PANTERA zu ‚Power Metal‘-Zeiten vergleichen lässt. Melodischer, mit jedem Hören wachsender Stahl, von flinken Fingern geschmiedet, gerne vertrackt, aber stets nachvollziehbar genug, um nicht in die Progressive-Schublade zu fallen. Sänger Daniel John Miller, der sein dezent angerautes Organ gerne in höchste Lagen emporschraubte, verlieh Songdiamanten wie ‚Out of the Night‘ (aaah!), ‚Heaven’s Just Another Way‘ (uiuiui…), ‚Ra Pariah‘ (stöhn, hechel) und ‚Bane Of The Black Sword‘ (…!) den letzten, entscheidenden Schliff. Das abschließende, zumeist im Midtempo stolzierende ‚Alone In The Darkness‘ vom ersten Demo 1989 war bereits auf besagtem Bootleg zu finden, sein CD-Debüt erfährt ‚Winds Of Time‘, ein von historischen Soundschnipseln eingeleiteter Achtminüter, der den Vergleich mit den großen MAIDEN-Epen nicht scheuen muss – pure Brillanz.

Ach ja, Pflichtkauf.

[Klassiker]