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AMBUSH – Firestorm

~ 2014 (High Roller Records) – Stil: Heavy Metal ~


Trotz der Herausnahme aus dem Sortiment und der Produktionseinstellung des schwedischen Regals Expedit, legen andere Schweden, aus einer anderen Branche, ungeniert Nachschub für dessen Inhalt nach. Notgedrungen muss geschoben und weitergerückt werden, um ganz vorne Platz für das neue lila Vinyl von AMBUSH zu schaffen.

Die Schweden AMBUSH spielen klassischen Heavy Metal und ziehen sich mit ihrem Sound aus der Moderne in ihre eigene Ecke zurück. Und diese wird hauptsächlich durch eine nicht zu bestreitende Affinität zu JUDAS PRIEST geprägt. AMBUSH klingen daher auch keineswegs wie die grandiosen britischen Recken CHAOS ASYLUM, denn dafür sind sie viel zu sehr im Sound der frühen 80er hängen geblieben. Sänger Oskar Jacobsson wird zwar kein neuer Metal-God, jedoch versucht er sich mit einer öfters eingeschobenen Variabilität zu behaupten. Ein paar kleine Farbtupfer IRON MAIDEN und sehr viel teutonisches Background-Shouting á la ACCEPT ergänzen das Feintuning im Gesamtkonstrukt.

Klasse Banger wie `Firestorm` und vor allem `Don´t Shoot (Let ´em Burn)` stehen bei den Songhighlights ganz vorne. Dazu kommt das atmosphärische, gar epische, und mit Langzeitwirkung ausgestattete `Master Of Pain` („I kneel for crown and ring, kneel for the kingdom of whom, I hail you thy master of pain, are you from heaven or hell?“) sowie die Bandhymne `Ambush´.

`Molotov Cocktail´ weist dagegen im Refrain („One, two, three, cocktail treat for molotov, sovereignity, we fight for it, under cover, under cover of night“) einen leicht punkigen Charme auf und auch `Heading East` setzt sich deutlich in den Gehörgängen fest.

AMBUSH – ein Newcomer für den es sich lohnt, etwas Platz im Regal zu schaffen. Bevor die dritte Vinyl-Auflage eines Alt-Klassikers erstanden wird, darf es auch einmal das Vinyl in schwarz oder lila eines guten Newcomers sein.

(8 Punkte)