PlattenkritikenPressfrisch

HIGH SPIRITS – You Are Here

~ 2014 (High Roller Records) – Stil: Heavy Rock ~


100%-High-Energy-Rock präsentieren uns HIGH SPIRITS mit `You Are Here` zum dritten Mal in voller Albumlänge, wobei das gleichnamige Debüt nur die Zusammenstellung der beiden Demos war. Und da sind wir auch schon beim entscheidenden Knackpunkt der vorliegenden Veröffentlichung. `You Are Here` wird als Full-Length-Album verkauft und enthält bei einer Spielzeit von nur 35 Minuten zwei Songs, die der Liebhaber schon von vorhergehenden Releases her kennt. Den Eröffnungssong `When The Lights Go Down` besitzt der Fan schon durch die Demoverwertung `2013` und den Abschlusssong `High Spirits` gab es schon auf den Demos bzw. auf dem gleichnamigen Debüt zu beklatschen. Da es sich bei diesen beiden Songs auch noch um die prägnantesten und somit wohl auch die besten Songs des Albums handelt, verziehen sich die Mundwinkel des Fanboys beim Restmaterial etwas nach unten. Mutmaßungen, ob die Ideen und das Songmaterial langsam ausgehen, sparen wir uns für weitere Veröffentlichungen.

Die A-Seite ist eigentlich qualitätsmäßig fast so gut wie eh und je, hat sie doch das äußerst eingängige, aber für HIGH SPIRITS Verhältnisse nicht ungewöhnliche, `I Need Your Love` und `One Thousand Nights` zu bieten. Selbst das ganz kurze `Reminding You Of Me` hätte man sich länger vorstellen können. Die B-Seite hingegen, hat mit `Can You Hear Me` nur einen überdurchschnittlichen Song zu bieten. `High Spirits` zählen wir in die Betrachtung nicht mit ein. Die anderen beiden Songs haben zwar gute Riffs für die Langzeitwirkung, können aber das selbst gewählte Motto 100%-High-Energy-Rock nicht mehr erfüllen.

HIGH SPIRITS sind im Studio weiterhin die Ein-Mann-Veranstaltung von Chris Black (DANWBRINGER, PHARAOH u.a. – mehr Infos siehe hier), der weitere Mitstreiter nur für Live-Konzerte rekrutiert. Trotz alledem spielen HIGH SPIRITS selbstredend immer noch unvergleichlich ihren sehr old-schooligen Heavy-Rock, der aber im Vergleich zu vielen anderen rückwärts-gerichteten-Kapellen keineswegs altbacken klingt und den man nur in sein Herz schließen kann. Musikhörer, die noch keine Fans sind und den Backkatalog noch nicht kennen, sollten im Zweifelsfall diesen zuerst antesten. Womöglich finden dabei Liebhaber von zuletzt enttäuschenden Kapellen der Marke UFO, Y&T, SCORPIONS sowie vielen unnötigen NWoBHM-Réunions ihre Erfüllung.

(7 Punkte)