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BLUDVERA – Terrorform

2012 (Eigenproduktion/ebmrecords) – Stil: Thrash


Im Januar hatte Mick Shark noch alle Musikliebhaber gewarnt, nicht schon damals allzu zeitig und voreilig die gewöhnlichen Jahresbestenlisten zusammenzustellen. Und was soll ich sagen, vollkommen zu Recht. Denn nach den grandios technischen Thrashern von DECEPTOR, fördern erneut ein paar britische Jungspunde ein weiteres Thrash-Highlight zu Tage. Die EP `Terrorform` kommt von Liverpools finest-boy-group, die auf den einprägsamen und charmanten Namen BLUDVERA hört. Diese EP ist zudem die erste reguläre Veröffentlichung – nach einem Demo im Jahre 2010 – der Band. Auf knapp 30 Minuten lassen die Jungs um die Rhythmusgruppe Lui Ennis am Bass und dem Dauer-Knüppler Baz (an den Drums) einen Thrash-Smasher nach dem anderen aus ihrem Song-Repertoire heraus. Die Gitarristen John Patterson und Mike Eaton spielen sich in Dynamik und Schnelligkeit fast in einen Rausch. Zwischen very old ANNIHILATOR, EXODUS, ANTHRAX und OVERKILL ist hier alles möglich. Überraschenderweise lässt sich aber bei genauem Zuhören ein Teutonic-Thrash-Einfluss á la DESTRUCTION oder KREATOR feststellen. Die Songs werden zudem mit solch einer Energie und durch passende Gang-Shouts aus dem Background zumeist recht eingängig dargeboten, ohne jemals das Niveau dadurch zu beeinträchtigen. Gerade Sänger Scott Clayton hat nicht nur die raue frühe ANNIHALTOR Schrei- und Atem-Technik drauf, sondern vor allem wohl die Herren Schmier und Steve Souza als Vorbild in seinem Hinterkopf gespeichert, um zwischendurch immer wieder mal spitze Schreie rauszulassen. Die beiden Power-Stücke `Reanimate` und `Powerhouse` („They take control, they´re not alone, censored from the entire world, they cannot think, can´t hear them shout, all because of powerhouse, you can´t tame the powerhouse, you can´t tame the powerhouse”) legen gleich zu Beginn ein unwahrscheinlich hohes Niveau vor, das vom sich entwickelnden Monster-Mosher `Citizen Monopoly` und von `Terroform` (“The time has come for terrorform, we´ve had enough and must reform, the earth is ready to be reborn, the time has come for terrorform, the second coming has arrived, now we struggle to sinkle, the world is his we must suffice, never ending sacrifice, at the time of mass decay, it´s only us who we can blame, terrorform is taking place, terrorform the only way”) noch nicht mal zu einem Bruchstück herunter gezogen wird. Gerade `Citizen Monopoly` und `Parasitic Death Sentence` riffen schon recht nah am Teuntonic-Thrash entlang, bleiben aber dem gleichbleibenden BLUDVERA-Stil treu verbunden, während der Abschlusstrack `Conjure The Dead` im Refrain ein eher düsteres Lead-Riff beinhaltet, dass den Kopf des Hörers ungern verlassen wird. Unumgängliche Schlussfolgerung der halbstündigen Vorstellung: Thrashers Pflicht. Für läppische 9 Euro bei der deutschen Bezugsadresse zu ordern: Joachim Schlums, Beate-Paulus-Str. 2, 70806 Kornwestheim / metaljoe(at)gmx.de.

(Bloody fat 8 Points)