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NICK HELLFORT – The Mask Within

2013 (Bob Media/Soulfood) – Stil: Heavy/Progressive Metal


NICK HELLFORT ist kein geringerer als TOKYO BLADE (DOMAIN) Shouter Nicolaj Ruhnow, der auf `The Mask Within` seiner eigenen Kreativität freien Lauf läst. Und nein, er wildert nicht in TOKYO BLADE`schen Gefilden, sondern macht weitgehendst was eigenständiges. Die Arbeit an seinem Solo-Projekt zog sich über ein paar Jahre hin bis zum vorliegenden Resultat, das in seiner Gesamtheit musikalisch nicht ganz festzunageln ist. Knalliger Heavy Metal, Progressive Rock, leichter Jazz, dezente klassische Elemente- HELLFORT verbindet, verkreuzt, crossovert und verzweigt diese Genres zu einem Mix der nicht im geringsten unkoordiniert oder ziellos klingt. Die Gitarren sind enorm hart eingespielt und treffen auf den von TOKYO BLADE her bekannten Gesang, der sich wiederum in teils sehr verproggten Songs suhlt. Rhythmus- und Tempowechsel prägen die elf Songs, die jedoch ein recht hohes Qualitätslevel aufweisen. Während wohl die einen die Mucke als leicht überfordernd definieren, dürfte sie ausgewiesenen Prog-Fans nicht vertrackt genug sein. Eine dünne Linie auf der sich NICK HELLFORT bewegt. Man darf aber einige Stücke sicher in die Nähe von DREAM THEATER schieben, wobei sich hier gerade im Rhythmus- und Gitarrenbereich oberflächliche Parallelen auftun. In seiner Gesamtheit hat das Album einen angenehmen Spannungsbogen und Songs die sich nicht nebenbei Todlaufen. Einzelne Songs hervorzuheben ist recht schwierig, einzig die beiden als Bonustracks betitelten Stücke `Crusaders` und `The Messenger` fallen aus dem musikalischen Rahmen, da sie wohl aus den Anfangstagen des Projektes stammen und weitaus simpler und weniger anspruchsvoll ausgefallen sind und dem „wirklichen Albummaterial“ nicht gewachsen sind. Schlussendlich kann man `The Mask Within` Progressive Metalfans sicher bedenkenlos ans Herz legen, sofern sie anspruchvolle Arrangements mit knackig-harten Gitarren mögen. Als Anspieltipps darf man `The Antichrist Wore Black`, das brachial beginnende `Temple Of Kings´, das sehr abwechslungsreiche `Stepwise & Silently`, der mit der Zeit wachsende Übersong `For All Time`, sowie hart groovende `Perception` in Betracht ziehen..

(7 Punkte)