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ASTRONOMIKON – Dark Gorgon Rising

2013 (Pure Legend Records/ H´art) – Stil: (Euro-) Power-Metal


ASTRONOMIKON veröffentlichten schon 2010 ein kurzes tolles Demo, erhielten aber jetzt erst die Möglichkeit ihr Debüt-Album über Pure Legends zu veröffentlichen. Mit einem ins Auge fallenden Coverartwork von Markus Vesper gesegnet, auf dem eine barbusige, irre kreischende und dreinschauende Medusa, mit zischelnder roter Zunge und für Gorgonen typischen Schlagen auf dem Kopf, den Betrachter in Stein verwandeln will; was aber tragisch wäre, denn andernfalls verpasst derjenige ein tolles Power-Metal-Album europäischer Prägung. Gegründet als Sideprojekt von den Mitgliedern der zypriotischen Bands ARRAYAN PATH und PRODIGAL EARTH, sollte die Band bei diesem Niveau liebend gerne in dieser Konstellation zusammen bleiben und ihren Weg auch gemeinsam als ASTRONOMIKON beschreiten. Der großartige Sänger Nicholas Leptos konnte schon bei ARRYAN PATH, DIPHTHERIA und PRODIGAL EARTH seine Fähigkeiten glanzvoll zur Schau stellen. Auch die Texte zu diesem Konzeptalbum über die altbekannte griechische Mythologie, über den Kampf des Helden Perseus gegen Medusa, gehen auf ihn zurück. Für die Musik hingegen war der Bassist und Keyboarder Paris Lambrou zuständig. Und diese ist dann doch nicht ganz so old-school Power-Metal- bzw. US Metal-lastig wie erhofft, kann aber dafür durchgehend ein mehr als nur gutes Niveau bieten. Die Melodien sind gut und nicht banal, zehren hierbei gar aus der Schule der alten Helden (WARLORD), lassen jedoch den Gesamtsound eher im europäischen Power-Metal verorten; zwischen etwas CONCEPTION, wie im brillanten Eröffnungssong ´Anatolia` („Oh Anatolia, oh the world is a mirror of reality, oh Anatolia, unchain the deadly flame“), heroisch epischen RHAPSODY-Anleihen, wie in der rhythmisch marschierenden Halbballade `Dramatis Personae`, EUROPE-Gedächtnis Gesanglinien (`Witch Hunter´), oder neueren HELLOWEEN, wie im Refrain des tollen `For You I Will Die Young`. Manches Mal begibt sich Sänger Leptos auch in Höhen, die den glorreichen Maskenträgern um ihren Sänger MIDNIGHT vorbehalten waren. Herausragendes hitverdächtiges Songwerk ist auf dem Album neben `Anatolia` noch mit den Songs `The Spell I´m Under` und `Dark Gorgon Rising` („In river tombs, where the oceans are deep and dark, she waits for you, in river tombs, all the statues of stone, stone inside, in river tombs, now the snake will devour you, she´ll eat you alive, a little tomb, one of your own to rest eternally”) in hohem Maße vertreten. Dazu kommen noch mehr epische Songs, wie der Abschlusssong `Perseas Eurymedon`, knackige Kracher (`A Sad Day At Argos`) oder Songs mit orientalischen Einsprengseln (`The Stone Abomination`). Welch´ ein blendendes Debüt.

(8 Punkte)