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STORMRIDER – The Path Of Salvation

2012 (Pure Steel Records / H´art) – Stil: Power Metal


Letztens stand ich bei so einem echt brillanten Metal-Festival und quatschte mit einem Kumpel über Gott und die Welt. Über Benedikt XVI. und das eigentlich zentrale Thema aller Christen, die Frage aller Fragen: die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus. Nein, wir sprachen natürlich über wirklich essentielle Dinge, wie die Frage: welche Bands sollen denn hier auf dem Festival in 20 Jahren auftreten! Die Frage konnte natürlich nicht so einfach beantwortet werden, auch nicht von umher stehenden Besserwissern. Zwischendurch warf sogar einer ein, dass mit IRON MAIDEN letztlich eh schon alles gesagt war. Dem musste natürlich entgegen gehalten werden, dass erst der US METAL die Krönung hernach war. Bekanntlich kamen nach IRON MAIDEN dann irgendwann ICED EARTH, die anno dazumal richtig gut waren und u.a. diesen einen von vielen tollen Songs geschrieben haben: „The trumpets sound as I break free, this vision I see just can’t be me, what is this that I have done, why am I the chosen one … fight on, grab on, Stormrider, Stormrider!“ Und nun gibt es STORMRIDER aus Herne, aber nicht zu verwechseln mit STORMRIDER aus Mühlacker, good old Germany. Nach einer EP und zwei Longplayern holen STORMRIDER mit `The Path Of Salvation` zum erneuten Schlag aus. Da mit IRON MAIDEN eh schon alles gesagt war, lässt sich auch hier der Einfluss nicht verhehlen. Genauer betrachtet wechselt der Sound aber zwischen den Polen des US METAL und des Euro-Metal, zwischen ICED EARTH und DOMINE. Die Vorbilder des Heldentenors, den uns Stefan Hebes hier gibt, dürften daher, bis auf das heroische Bruce Dickinson´scher Artikulation, eher Matthew Barlow und etwas Eric Adams sein. Das Tempo wird durchgehend äußerst hoch gehalten, wobei die Gitarristen Ingo Rieger und Jan Gerbracht dabei sogar in neo-klassizistische Gefilde vordringen. Erwähnung sollten die Hymne `Long Way Down` („Realm of the sinners, place of agony, is god beside me to guide my long way down, though halls of horror, the punishment divine, endless wisdom waits form me in the end, we´re on a long way down”) und die beiden letzten Stücke `Heaven Is Closer` und `Transcendence` (Transcendence, soaring up through the light as we fly on the wings of god´s might, will I ever reach my aim? Transcendence, leaving all fears behind when I´m called by a voice from on high saints and hollows guide my way”) finden. Bis auf das schwer nach ICED EARTH daher kommende `Heretics` bewegen sich die Songs alle auf einem ziemlich gleichbleibenden Niveau. Leider kann man dies aber auch über die Gleichförmigkeit der Songs behaupten, denn nur wenige Songs wollen sich wirklich im Gehirn festklammern. Dennoch dürfte ´The Path Of Salvation` für den Freund des melodischen Power Metals mit guten Euro-Metal Einflüssen ein schöner Happen für Zwischendurch sein.

(7 Punkte)