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BLACK TOTEM – II: Shapeshifting

~ 2021 (Svart Records), Stil: Death Rock ~


Auch in Finnland hören sie gern DANZIG. Während Glenn Danzig aktuell seinem Idol ELVIS völlig überflüssig nacheifert, schaffen BLACK TOTEM ein wenig Mehrwert. Nicht so sehr, dass ihr jetzt alle glauben könnt, heureka, ´Lucifuge II´ ist da! Nein. Bei weitem nicht. Aber: ´II: Shapeshifting´ ist ein schönes Copy’n’Paste-Album, das Spaß macht. BLACK TOTEM sind der Kompromiss.

Blues, Punk und ein bisschen CRAMPS sind die Zutaten – neben DANZIGs Schaffen von 1988 bis 1994. Songs wie ´The Devil´ triefen vor Klischees, sind aber supersauber zusammengezimmert – mit schönen Hooks und Riffs. Die Texte sind zwar oft selten dämlich, manches Mal aber herzerfrischend (´Dead Meat´). Unterm Strich: Lohnt sich für alle, die ihre DANZIG-Alben schon 1.000 Mal vor- und rückwärts gehört haben – und zugleich keine expliziten Coverversionen ihrer Helden mögen. BLACK TOTEM verrücken einfach hier ein Powerchord-Schema von John Christ, da beschleunigen sie ein bisschen einen Beat von Chuck Biscuits… Und fertig. Als Soufflee gibt’s female Background Vocals.

Doch wer sind diese Typen eigentlich? Black Totem, seit 2008 aktiv, sind, so die Eigendarstellung, „Straßenhunde des finnischen Undergrounds“, die sich in den vergangenen Jahren „bei zahlreichen Liveshows die Zähne ausgebissen und die Knöchel aufgeschürft haben“. Die Band hat auch schon einen vorzeigbaren Track Record: Zwei EPs und ein selbstbetiteltes Debütalbum, das, hört, hört, 2016 bei den Turku Music Awards als bestes Rockalbum ausgezeichnet wurde.

Wer also neuen Stoff braucht, um nachts in schwarzem Lack und Leder und der rechten Hand fest und furchtlos an der Totenkopf-Gürtelschnalle den Mond anzuheulen: ´II: Shapeshifting´.

(7 Punkte)


(VÖ: 26.02.2021)