~ 2020 (Independent) – Stil: Heavy Metal ~
„Houston, wir haben ein Problem“, diese Textpassage kennt wohl jeder aus dem Film „Apollo 13“. Kein Problem sollten NIGHT COBRA in Zukunft haben, die ebenfalls aus Houston kommen. Das Quintett legt unter dem Titel `In Praise Of The Shadow` eine knuffige Vier-Track-EP vor, die aufhorchen lässt. Angeführt wird die Truppe von ex-VENOMOUS MAXIMUS-Gitarrist Christian Larson, der nun in NIGHT COBRA allerdings für den Gesang zuständig ist.
NIGHT COBRA sind stark vom NWoBHM beeinflusst, das ist unüberhörbar. Somit passt Larsons Stimme, die eher in der Mid-Range angesiedelt ist, perfekt zu den rauen Heavy Metal-Rock`n`Roll-Stücken. Hier und da schleicht sich eine kleine Punknote mit in die Songs, die sich im gepflegten Mid-/Up-Tempo suhlen.
Dass man den NWoBHM nicht überhört, ist eines, aber ab und an sind auch solide US Metal-Einflüsse nicht zu überhören. `Escape From Earth` ist diesbezüglich ein wunderbares Beispiel, wo NIGHT COBRA NWoBHM und US-Power Metal recht souverän verbinden. Der flotte Titeltrack verwandelt sich gerade durch Larsons Gesang in eine amtliche NWoBHM-Powerhymne. Dazu kommen die Riffs in gehackter Form! Sehr schön. Die vier Tracks sind sich vom Aufbau her ziemlich ähnlich und greifen auf die gleiche Rezeptur zurück. Mit `Chains Of The Beast` hat man gar eine gutklassige Livehymne am Start, mit dem richtigen Refrain für bangende Metalfans, die mit der Faust in der Luft lauthals mitbrüllen. Der Sound der vier Stücke ist wuchtig und druckvoll und ist mit diesem schon erwähnten NWoBHM-Touch ausgestattet. Das EP-schließende `Nightmare Eternal` ist trotz der gleichen Rezeptur doch auch abwechslungsreich gestaltet. Gerade der sehr schnelle Power-Part gegen Ende hin haut den Dreck aus den Ohren. Sehr geil.
Alles in allem ein klasse Einstand der Texaner, deren Erstauflage des Vinyls ruckzuck vergriffen war. Inzwischen haben sie eine zweite Auflage am Start, die farblich deutlich schöner ist als die Erstauflage. Beeilung bei Interesse.
(supersolide 8 Punkte)
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