PlattenkritikenPressfrisch

RUINS OF ELYSIUM – Amphitrite: Ancient Sanctuary In The Sea

~ 2021 (Independent) – Stil: Epic Symphonic Metal  ~


Make it or break. Break the rules und höre in diesen Tagen sinfonischen Metal, das dritte Full-Length-Scheibchen von RUINS OF ELYSIUM. Wer mag, darf sich also mit dieser internationalen Formation die separierten Tage und Stunden der Gegenwart vertreiben.

Die Herrschaften stammen aus Italien, Norwegen und Brasilien und sind seit über sieben Jahre unter dem Banner RUINS OF ELYSIUM aktiv. Auf ´Amphitrite: Ancient Sanctuary In The Sea´ offerieren sie abermals sinfonischen Metal, der in dieser Ausführung und Ausweitung in seiner vollen Epic erstrahlt.

Auf ihrer EP ´Prince´ (2014) lebten RUINS OF ELYSIUM noch ganz im Banne von Videospielen und somit dieses Faible in ihrer Musik dementsprechend noch weitaus mehr aus. Doch bereits auf dem Nachfolger ´Daphne´ (2016) kamen echte, menschliche Probleme ins Spiel, um sich auf ´Seeds Of Chaos And Serenity´ (2017), ihrem bisherigen Höhepunkt, nochmals den Fantasy-Themen zu widmen. Heuer kümmern sie sich auf ´Amphitrite: Ancient Sanctuary In The Sea´ sogar um Frauenrechte und LGBT. Daher feiern RUINS OF ELYSIUM dementsprechend auf den Meeren die heidnischen Meeresgöttinnen sowie die griechische Beherrscherin der Meere, Amphitrite.

Eine große Liebe für klassische Einflüsse muss der Hörer selbstredend mitbringen, zelebrieren RUINS OF ELYSIUM diese Musik schließlich in cineastischen Weiten und wären für die Erschaffung eines dementsprechenden Soundtracks gute Kandidaten. Natürlich finden sich gewöhnliche Elemente des Heavy und europäischen Power Metal ebenfalls en masse im Klangbild. Entsprechendes Instrumentarium wie Bass und Gitarre haben der Italiener Vincenzo Avallone, Schlagzeug und Keyboards der Brasilianer Icaro Ravelo im Griff.

Obendrein nutzen die beteiligten Musiker aber auch Folk-Instrumentarium aus der ganzen Welt, um eine gewisse kulturelle Verzahnung abzubilden und etwa keltisch, südamerikanisch, afrikanisch, orientalisch, asiatisch und skandinavisch zu integrieren. Im Mittelpunkt steht dennoch der norwegische Tenor Drake Chrisdensen sowie die Gaststimmen: die Sopranistin Melissa Ferlaak, Rayssa Monroy, Zaiiah und Föxx Salema.

Womöglich wollten RUINS OF ELYSIUM jedoch mit ´Amphitrite: Ancient Sanctuary In The Sea´ zu viel in ihrem Werk integrieren, zu viel erreichen und zu hoch hinaus. Der Griff nach den Sternen glückte längst nicht. Nicht jede sinfonische und kulturell bedingte Abfolge klingt schlüssig. Vielleicht hätte ein erfahrener Produzent die 73 Minuten straffen und auf Hochglanz polieren können. In dieser Form sollten sich insbesondere sinfonische Heavy Metal-Freunde mit einem Faible für ausufernde Arrangements an RUINS OF ELYSIUM erquicken.

(6,5 Punkte)

https://www.facebook.com/RuinsOfElysium