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DEAD END AMERICA – Crush The Machine

~ 2020 (Southern Lord Records) – Stil: Hardcore ~


US-Wahl 2020. Regen, Traufe – egal. DEAD END AMERICA veröffentlichen in diese Gemengelage mit ´Crush The Machine´ ihre Debüt-EP auf „Southern Lord Records“. Die Hardcore-Punk-Band von der US-Westküste, eine Supergroup gegründet von dem im Mai diesen Jahres verstorbenen Steve ´Thee Slayer Hippy´ Hanford von POISON IDEA, hat eigentlich nur ein Ziel: anklagen. Vor allem die Zeit unter Trump. Ist ihnen mit diesem Kurzläufer gelungen. Voll auf die Zwölf. Keine Ausfälle, nur Mitreißer.

Was für eine Schande, dass es wohl das einzige Tondokument bleiben wird. Neben Hanford dabei sind Mike IX Williams (EYEHATEGOD), Blaine Cook (THE ACCÜSED A.D.), Nick Oliveri (MONDO GENERATOR, ex-QUEENS OF THE STONE AGE), Tony Avila (WORLD OF LIES) und Ian Watts (APE MACHINE). Ob diese Herren jedoch nochmals unter der Marke DEAD END AMERICA produktiv sein werden, ist offen. Leider.

Hass, Verachtung – und die heimelige Sehnsucht nach früher

Musikalisch sind hier alle durchgehend am Anschlag – ganz das, wonach ein Bastard aus POISON IDEA, MOTÖRHEAD und THE ACCÜSED verlangt: nihilistisch, dreckig und dämonisch. Kantige Riffs und polternde Drums, dazu gibt es kurze, schreiende Soli und Shouts voller Hass und Verachtung. Klassische US-Hardcore-Schule. Get what you deserve.

DEAD END AMERICA sind weder innovativ noch à jour. Sie sind sie selbst, Musik von Männern, die vor rund 40 Jahren ihre Eltern und Freunde unter Reagan leiden sahen. Und seit 2016 das eklige Gefühl der Scham aufs eigene Land neu kennenlernten, nicht mehr los werden…

DEAD END AMERICA sind maximal authentisch – und wohl schon wieder Vergangenheit.

(8 Punkte)