SNOW WHITE BLOOD – Hope Springs Eternal

~ 2020 (7 Hard) – Stil: Symphonic Metal ~

Obwohl sie ganz tief darin graben, in der Kiste mit den Symphonic-Bausteinen, SNOW WHITE BLOOD sind weit weniger kitschig als befürchtet.

Aber von vorn… 2013 fanden sich in Südhessen vier junge Menschen zusammen, um zusammen Musik zu machen. Das sind Ulli Perhonen am Gesang, die auch für die Orchesterarrangements sorgt, Christian Weber an den Saiten, Tieftöner Thomas Schmitt und Schlagwerker Max Rudolph. Ihre ersten Geschichten erzählten sie auf ihrer EP ´Once Upon A Fairytale´ von 2016. Obwohl sie gerade bei mir ums Eck residieren, sie sind mir noch nie begegnet. Das hat sich nun geändert.

Zum Bandnamen passend widmet man sich der Welt der Märchen. Das ist die Welt der Brüder Grimm und Hans Christian Andersens, die Welt von 1000 und einer Nacht, die Welt von Rapunzel und Frau Holle, von Prinzen und Prinzessinnen, von Zauber und Magie. Leider liegen mir keine Lyrics vor. So kann ich nichts sagen, ob es um finstere Forsten geht oder doch eher um lichte und blaue Himmel.

Während also die lyrische Inspiration alten Mären entstammt, orientiert sich das Quartett musikalisch unüberhörbar an NIGHTWISH. Das ist, wie ich finde, eine passende Quelle. Gut, der Pfad ist schon recht breit ausgetreten, um noch unentdecktes Land zu finden. Aber, die vier versuchen sich hier. Gesanglich versuchen sie zum Beispiel ihren eigenen Weg zu finden. So singt Ulli weniger in den höchsten Tönen ihres Soprans, sondern bewegt sich gern auch in den tieferen Lagen ihres Stimmumfangs. Auf den männlichen (Grunz-) Gegenpart wird dafür meist verzichtet.

Weitere übliche Grundbestandteile, wie gelegentlich tiefergelegte Gitarrenriffs, hoch übereinander gestapelte synthetische Streicher, stampfende Drum Beats, werden songdienlich miteinander arrangiert. Durch kompaktes Songwriting gelingt es, epische und dramatische Stimmungen zu erzeugen. So sind SNOW WHITE BLOOD weder eine Band für ein No Playback Festival noch für ein Keep It True. Old School Betonköpfe werden in Geheul ausbrechen, wie Wölfe in einer sternenklaren Mondnacht.

Aber, sie tun genau das, wofür früher in Winternächte Märchen erzählt wurden. Sie bringen Licht ins Dunkel, Wärme in die Herzen, Hoffnung in das Leben. So ist ´Hope Springs Eternal´ ein richtiges Winteralbum. Und Licht, Wärme und Hoffnung sind im Ende mehr wert als meine 7 Punkte.

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