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DYGITALS – God Save The King

~ 2020 (Golden Core/ZYX Music) – Stil: Heavy Metal ~


Obgleich DYGITALS in ihrer Heimat zu den gestandenen Formationen gezählt werden müssen, konnten die seit 1984 aktiven Franzosen neben einigen Demos anfangs allein die Beteiligung an der Kompilation ´French Connection´ aus dem Jahre 1985 auf der Habenseite verbuchen. Erst im Jahre 2003 veröffentlichten sie ihr Debüt ´2003´ und nach einer Stippvisite bei „Mausoleum Records“ stehen sie derzeit bei „Golden Core“ unter Vertrag.

Denn DYGITALS sind schlichtweg ein Fall für den Alleskäufer, von denen es im Underground tatsächlich zahlreiche Artgenossen gibt. Diese werden sich eine Mischung aus Old-School-Klängen des Heavy Metal, der NWoBHM und des Hardrock auch in Dauerrotation schön und gut hören. Denn DYGITALS tönen authentisch und vollkommen geerdet. Sänger Hervé Traisnel hat eine angeraute Seele mit der er gesanglich zwischen Biff Byford und Paul Shortino leben kann. Die pfiffige Mischung aus melodischen Background-Chören und dem gern rauen Gesang könnte zu weitaus größeren Beifallsstürmen führen.

Selbst wenn das Quintett nach keinem seiner Vorbilder tönt, namentlich IRON MAIDEN, JUDAS PRIEST, AC/DC, QUIET RIOT, DEF LEPPARD, TRUST, WARNING und etliche andere, kann man sich ein eigenes Bild aus diesen bereits ausmalen. Die vier Bonustracks, dem 1991er Demo entnommen, zeigen DYGITALS hingegen in ihrer Glam-US-Hardrock-Phase.

 

 

Das fünfte abendfüllende Werk ´God Save The King´ ist ein Konzeptwerk geworden. Es widmet sich in seiner Gänze Georg VI., König des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland, Oberhaupt des Commonwealth of Nations, geboren als Prince Albert Frederick Arthur George, Duke of York, dessen Tochter Elisabeth II. bis heute Königin des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland ist.

Geboren am 14. Dezember 1895 wuchs er zwischen seinem älteren Bruder Eduard, Prince of Wales, und seiner Schwester Mary, Princess Royal, zu einem schüchternen Jungen heran (´Victorian Days´, Achtzigerjahre Heavy Metal). Kindermädchen und Gouvernanten zogen „Bertie“, wie ihn die Familie nannte, auf. Er traute sich erst mit 18 Jahren, mit dem Rauchen anzufangen, und wurde schließlich Pilot (´Early Days´, bandtypischer Gesang und Chorgesang). 1895 stand er nach seinem Großvater Albert Eduard, seinem Vater und dem älteren Bruder Eduard an vierter Stelle der Thronfolge nach Königin Victoria (´The Father King´, Hardrock mit funky Ader).

Prince Albert verabschiedete sich vom Militär und heiratete 1923 die schottische Adlige Lady Elizabeth Bowes-Lyon, erst drei Jahre nach der ersten Begegnung, da sie das Hausgesetz der Windsors als Bürgerliche ansah (´Love And Faith´, leichter orientalischer Ansatz). Seine öffentlichen Auftritte wurden für ihn allzeit zur Qual. Sein Stottern konnte er erst Ende der Zwanzigerjahre langsam ablegen (´Stammerer´ im melodischen Hardrock).

1936 verstarb sein Vater Georg V. (´When The Father’s Gone´, Ballade mit Akustikgitarre und Klavierbegleitung), sein Bruder Eduard wurde zu König Eduard VIII., aber nicht allzu lang (Glockengeläut zu ´God Save The King [Part 1]´). Nach elf Monaten verzichtet dieser auf die Krone, da er partout eine Bürgerliche heiraten wollte. Nach dessen Abdankung wurde einen Tag später der neue König inthronisiert, aus Prince Albert wurde Georg VI. (´God Save The King [Part 2]´).

Inmitten des Zweiten Weltkriegs lebte das Königshaus wie die Bevölkerung von kargen Lebensmittelrationen. Trotz aller Bombenangriffe blieb die Königsfamilie im Buckingham Palace, in London (´Darkest Hours´, nochmals melodischer Hardrock). Nach Ende des Krieges genoss Georg VI. seine höchste Popularität. Doch die Lebensumstände des Krieges und sein Zigarettenkonsum zerrten an seiner Gesundheit, den letzten Kampf verlor er am 6. Februar 1952 (´Final War´).

 

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