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HEDSTONE – Out Of The Crypt

~ 1987/2020 (Arkeyn Steel Records) – Stil: US Metal ~


Der Ursprung der US-amerikanischen Formation HEDSTONE geht auf die Brüder Kurt and Scott Slavik zurück. Der Eine, Kurt, spielte seit frühester Jugend Gitarre, dem Anderen, Scott, erzählte der Eine, dass eine Band auch einen Bass-Spieler benötigt. Die Rollenverteilung, wer Gitarre und wer Bass-Gitarre spielt, war geklärt. In den frühen Achtzigerjahren begannen sie zusammen im Schlafzimmer, später mit Schlagzeuger Scott Muzzey im Keller zu musizieren. Als Muzzey die kleine Gemeinschaft verließ, suchte die noch unter dem Banner BLACK KNIGHT firmierende Gruppe nach Ersatz, den sie in Wayne Powell sowie Greg Cisco an der Gitarre fanden. Mike Cooper ersetzte alsbald Greg Cisco und Steve Reedy wieder Mike Cooper. Als sich Kurt entschied, den Gesang zu übernehmen, kam John Martin als zweiter Gitarrist in die Band. Gleichzeitig erfolgte die Umbenennung zu HEDSTONE, der Richtungswechsel zu echtem Heavy Metal sowie das Komponieren eigener Songs.

Bevor HEDSTONE erstmals das Studio enterten übernahm wieder Scott Muzzey das Schlagzeug. In den „Sunset Studios“ in Chicago nahmen sie ihre ersten Songs auf, die jedoch leider verloren gegangen sind. Ihre ersten professionellen Aufnahmen tätigten sie mit Frank Papalardo in den „Tanglewood Studios“ in Brookfield, Illinois, da sie zu der Kompilation ´Chicago Metal Works, Battalion 2´ den Song ´Air Raid´ beitragen durften. Das ist der Song, der HEDSTONE aus Downers Grove, Chicago, im weltweiten Underground bekannt machte, veröffentlicht im Jahre 1986 auf „Silver Fin Records“.

Anschließend kamen die Gitarristen Clay Yoksas (später SEVENTH OMEN) und Michael Albin in die Band, die letzten Schlagzeuger waren hernach Tim Bulut und Nick Forchione. Im Jahre 1987 hatten HEDSTONE die glorreiche Idee, ihre Lieder auf einem 4-Track-Kassettenrekorder im Keller aufzunehmen, die sie unter dem Namen ´Six From The Crypt´ allein an Freunde verteilten, aber nie verkauften. Weitere Aufnahmen aus dem Jahr 1988, die erneut nur den Fans und dem lokalen Radio zugänglich gemacht wurden, enthielten nochmals den Song ´Air Raid´.

Diese nie der großen Öffentlichkeit zugänglich gemachten Songs werden nun unter dem Titel ´Out Of The Crypt´ erstmals publiziert: die sechs Song des 1987er Demos ´Six From The Crypt´, die vier des 1988er Demos, ´Air Raid´ in der 1986er Version aus ´Chicago Metal Works, Battalion 2´ sowie zwei Live-Songs aus dem „The Thirsty Whale“ in River Grove, Illinois. In dieser Wirkungsstätte traten bereits TYRANT’S REIGN oder SLAUTER XSTROYES auf.

 

 

Während HEDSTONE bei den ersten drei Songs des 1987er Demos allein zeigen, dass sie den US Metal mit einer ordentlichen Wucht und einem klassischen US Metal-Sänger beherrschen (´Hell On Her Side´), gerne auch über Zauberer und Schlösser fabulieren (´Break The Spell´) und die wichtigen, hohen Schreie schon außerordentlich wohltuend zur Geltung kommen lassen (´The Black Knight´), rifft ihr wohl bester Song (´Mind Over Metal´) zu höheren Sphären. Mit Druck im Galopp (´Rest In Peace´) sowie einer leichten Eingängigkeit (´Lady Of The Night´) zeigen sie sich hier von ihrer allerbesten Seite.

Auch auf dem 1988er Demo enthüllt ´Air Raid´ in einer Neuaufnahme seine prägenden Merkmale, weshalb er einst auf der Kompilation gelandet ist. Es ist das zugänglichste Stück von HEDSTONE und hat mit seinen Gitarrenmelodien zum Mitsingen die erhofften Single-Qualitäten, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Der nächste Song (´Believe In Us´) bringt nochmals großartigen US Metal zur Schau, ehe zwei weitere Songs (´Only In Fear´ und ´Nuclear Winter´) mit gewohnt nicht fröhlichen US Metal-Songs dieses Demo komplettieren. ´Air Raid´ in der Kompilation-Version sowie die beiden Live-Songs (´The Black Night´ und ´Nuclear Winter´) setzen das Schlusswort unter diese gelungene Werkschau aus den Jahren 1986 bis 1988. Neben schlicht guten US Metal-Songs besaßen HEDSTONE auch einige herausragende in ihrem Repertoire.

(8 Punkte)