PlattenkritikenPressfrisch

HORSEWHIP – Laid To Waste

~ 2020 (Roman Numeral Records) – Stil: Noise/Hardcore ~


„Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer“, das wusste bekanntlich schon Aristoteles. Die vier von HORSEWHIP wissen das auch – und setzen ihren Furor musikalisch um. Sie haben sich ihre Sporen seit den 1990ern in Bands wie REVERSAL OF MAN und COMBATWOUNDEDVETERAN verdient. Sie haben weiterhin keine Ambitionen, kommerziell durchzustarten. Sie wollen einfach nur da weitermachen, wo sie mit ihrer selbstbetitelten Debüt-EP 2018 sehr solide starteten.

Der Nachfolger ´Laid To Waste´ ist überraschenderweise härter und zugleich düsterer ausgefallen. Es waren zwei harte Jahre. Persönliches und Pandemisches haben deutliche Spuren hinterlassen. Hoffnung ist für Träumer. Realisten umarmen das Übel. Das Quartett aus Florida zeigt sich nicht im sonnigen Gemüt ihres Heimatstaats – sondern zerlegt im Uptempo in feister Hardcore-Manier Akkordmuster und Rhythmen in teils zerfasernde, teils schwermetallische Bruchstücke. Der ein oder andere mit Flanger auf der Gitarre gespielte Atmosphärenteil darf zwar sein, dient aber nur als kleine Auflockerung.

Die elf Tracks auf ´Laid To Waste´ brauchen nur siebenundzwanzig Minuten. Wüten vorwärts, durchtränkt von Dissonanzen und ein paar packenden Hooks – und lassen absolut keinen Raum für zielloses Herumirren oder sinnloses Mäandern.

´Laid To Waste´ ein Archetyp kompromissloser Härte mit unnachgiebiger Haltung.

Dieser Video-Teaser gibt jenen einen Eindruck, denen Worte nicht reichen:

(7 Punkte)