PlattenkritikenPressfrisch

FOUR STROKE BARON – Monoqueen

~ 2020 (Prosthetic Records) – Stil: Alternative Rock/Metal ~


Bereits die ersten Takte dieser EP zeigen, dass die Amis nicht jedermanns Band sind: Industrial-Intro, Fast-Stakkato, dann sanftes Gitarrenakkord-Zwischenspiel mit Mosh-Part – dazu Kirk Witts hoher 1980s-Gesang mit Vocoder-Anleihen. So viel Gegensatz verkraftet der Otto-Normal-Metaller nicht. SABATON und Wacken sind da eindimensionaler und passender.

Die mitunter an Metal-Streber und Feuilleton-Schatzi Devin Townsend erinnernden Loops, Keys und nicht selten sanften Indie-Pop-Melodien sind weiteres Markenzeichen. Aber: Es wird auch fett gerockt, das Tempo angezogen. Besonders beeindruckend ist die kalkulierte Varianz, mit der FOUR STROKE BARON im Trio ihren eigenwilligen Sound umsetzen: Obgleich die Melodieläufe oft ausufern, tragen die trockenen Grooves des Schlagzeugers das Songgerüst – und geben insgesamt Halt.

 

 

Stichwort 1980s-Gesang, hier müsst ihr offen sein: Manchmal erinnert der an Gothic- bzw. Achtziger-Pop, dann wieder an KING DIAMOND mit schlimmem Liebeskummer. Generell besteht die EP aus Cover-Versionen unter anderem der BEATLES und DEATH GRIPS sowie fünf Neu-Aufnahmen vom Debütalbum ´King Radio´. Was euch drei Künstler damit sagen wollen? Wir können alle Genres – kennen keine Grenzen.

Klares Highlight ist ´Broken Whiskey Glass´ (im Original von POST MALONE). Hier geben sich College Rock, West-Cost-Rap und MESHUGGAH-Djent die Klinke in die Hand, ohne dass es weh tut.

(7 Punkte)