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SACRED OUTCRY – Damned For All Time

~ 2020 (No Remorse Records) – Stil: Epic Metal ~


Hellas führt Freudentänze auf, die Welt schaut interessiert nach Piräus. Wieso, weshalb, warum? Weil die bereits 1998 gegründeten SACRED OUTCRY nach vielen, vielen Monden ihr erstes Album fertiggestellt haben.

Die Formation saß zwar auf einem unveröffentlichten Demo aus dem Jahre 1999 und obendrein auf den 2001 begonnenen, aber nie fertiggestellten Studioaufnahmen, zog sich jedoch anschließend aus allen Bandaktivitäten zurück.

Ein Donnerhall nach dem anderen ließ wohl auf eine eingeschworene Anhängerschaft und mächtige Nachfrage schließen, so dass SACRED OUTCRY die alten Studioaufnahmen, die sich damals über zwei Jahre hinwegzogen, wieder aus dem Keller holten und weitere drei Jahre zur endgültigen Fertigstellung investierten. Orchestrale Arrangements kamen hinzu, ehe Mix und Mastering 2019 das Werk komplettierten.

2020 dringt ´Damned For All Time´ an die Öffentlichkeit und wird zum Freudenfest für Liebhaber des leicht sinfonischen Epic Metal. Das Melodieverständnis fußt auf dem Vermächtnis von WARLORD, nahezu alle Kompositionen bergen als Grundgerüst solche Tonfolgen. Darüber bauen sich hymnische Heavy Metal-Kompositionen auf, die aufgrund dezenter Orchestrierung ihr sinfonisches Element erhalten. Da SACRED OUTCRY die Gruppe aufgrund der Einflüsse von WARLORD, MANOWAR, DOMINE und Basil Poledouris, dem Schöpfer des Soundtracks zu „Conan der Barbar“, ins Leben gerufen haben, sind diese musikalischen Ausprägungen plausibel.

Dementsprechend ertönt der Opener ´Legion Of The Fallen´ als Mischung aus WARLORD und HELLOWEEN. Hellas‘ Geheimwaffe Yannis Papadopoulos (ex-WARDRUM, BEAST IN BLACK) erweist sich dabei als kraftvoller und in den teutonischen Höhen versierten Sänger, ist jedoch nur als Special Guest deklariert. Ein flotter, klassischer Heavy Metal-Song namens ´Sacred Outcry´ schließt sich als künftige Bandhymne an. Yannis Papadopoulos versetzt hingegen mit jedem hohen Schrei jede schwarze Seele in Wallung. Beinahe Gänsehaut verursacht der Gesang zu Streichern und Akustikgitarre in ´Scared To Cry´.

Die sinfonischen Elemente nehmen letztlich niemals die Ausmaße wie bei RHAPSODY an, bleiben dennoch nicht unentdeckt. ´Where Ancient Gods Are Still Hailed´ zeigt, dass SACRED OUTCRY vielmehr auf den Spuren anderer Italiener wandeln, auf den der primär favorisierten DOMINE, und ´Lonely Man´ ganz klar auf denen von SKYLARK und LABYRINTH. Spätestens im finalen ´Farewell´ treten Parallelen zu zeitgemäßer Epic im Sinne von ATLANTEAN KODEX an den Tag. Obendrein darf die Power Ballade ´Crystal Tears´ sowie das vierzehnminütige Epos ´Damned For All Time´, im Sinne klassischer, ausschweifender IRON MAIDEN beginnend, bewundert werden.

Und nach all den Jahren darf jetzt endlich den Musikern zu ihrem Debüt gratuliert werden: Dimitris Perros (Gitarre; DIVINITY FALLEN, THE ETERNAL SUFFERING), George Apalodimas (Bass), Stelios Darakis (Drums; DEXTER WARD), Vagelis Spanakis (Akustikgitarre) und John Skalkotos (Keyboard). Tanzt nunmehr die gesamte Welt?

(Big 8 Points)

 

https://www.facebook.com/SacredOutcry


(VÖ: 25.09.2020)