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ZOMBI – 2020

~ 2020 (Relapse) – Stil: Progressive Rock/Synth-Pop/Doom ~


ZOMBI sind ein Rock-Duo aus Pittsburgh, bestehen bereits seit mehr als 20 Jahren aus Steve Moore (Synthesizer, Gitarren, Bass) und Anthony Paterra (Schlagzeug) und wurden, wen überrascht es, vor allem durch den revolutionären Soundtrack von GOBLIN zu George A. Romeros Genre-Klassiker „Zombi“ (aka „Dawn Of The Dead“) inspiriert. ´2020´ ist ihre erste Veröffentlichung seit fünf Jahren und ihr sechstes Album insgesamt.

Alleine das Albumcover gibt erste Hinweise auf die cineastische Qualität von ZOMBIs Sound und zeigt das oberste Stockwerk eines mehrstöckigen Parkhauses, mit schmierigen Reifenspuren und einem in der Ferne schimmernden Wolkenkratzer – der Dualismus eines glänzenden Äußeren, umhüllt von einer abstrusen und mysteriösen Finsternis.

´2020´ teilt sich dabei in etwa in zwei Hälften auf und beginnt mit hart schlagenden Tracks voller Rock- und Buzz-Saw-Gitarren, während mit zunehmender Spieldauer der progressivere Einsatz von Synthesizern und Bässen aufgegriffen wird und sich die rockigen Aspekte nach und nach abschwächen.

Stücke wie ´Breakthrough & Conquer´ und ´No Damage´ beispielsweise sind intensive, hart schlagende Rocknummern, wohingegen Heavy-Synth-Tracks a la ´Earthscraper´ oder das majestätische ´Mountain Ranges´ den gewohnt epischen ZOMBI-Sound am ehesten widerspiegeln.

Mit dem Song ´XYZT´ etwa beschließen ZOMBI, die Stimmung deutlich aufzuhellen und er macht dabei einen leichten und verspielten Umweg mit einigen hochfliegenden Keyboards im Stile von FAITH NO MORE sowie zahlreichen melodischen Basswirbeln.

´Family Man´ hingegen ist ein dramatisches und orchestral klingendes Stück, das die GOBLIN-Einflüsse besonders deutlich in den Vordergrund stellt und fast schon wie eine Blaupause zur italienischen Prog-Legende aufwartet.

Der letzte Track ´Thoughtforms´ brütet besonders intensiv mit harmonisierter Gitarre und tuckerndem Bass und versprüht erneut den für die Band so charakteristischen 80er-Jahre-Film-Soundtrack-Vibe. Es ist der mit Abstand langsamste und weichste Track des Albums und weckt teilweise sogar Erinnerungen an TANGERINE DREAM.

´2020´ ist eine weitere herausragende Leistung, die klassisch-progressiven 80ies-Synth-Pop mit schwereren Doom-Intonationen kombiniert und zudem auch zweifellos ZOMBIs bislang riffintensivstes Werk. Eine Gourmet-Reise durch verwobene Synthesizer und wirbelnde Gitarren.

(8 Punkte)

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