~ 2020 (Progressive Promotion Records) – Stil: Progrock/Hardrock ~
SARIS existieren seit 1981. Jedoch führten langjährige Unterbrechungen in den Achtziger- und Neunzigerjahren sowie anfangs zahlreiche Besetzungswechsel nicht unbedingt zu einer nützlichen Konstanz. Der schmerzlichste Abgang fand wohl 2009 statt, als Achim Schmidt kurz nach der Veröffentlichung des zweiten Werkes ´Curse Of Time´ verstarb. Dabei hatten sich SARIS gerade mit diesem Werk 16 Jahre nach dem Longplayer-Debüt endlich in der Szene zurückgemeldet.
Gitarrist/Keyboarder Derk Akkermann führt die Band seit jeher und seit dem dritten Werk gar in konstanter Besetzung durch die Wirrungen der Musik-Szene. Dass SARIS schon seit einer Dekade ihren Sound aus Prog Rock und Hardrock mit sinfonischen Zutaten gefunden haben, zeigt sich in der katalysierten Stärke der neuesten Kompositionen.
SARIS werden mit ihrem fünften Werk ´Beyond The Rainbow´ alle Menschen in lüsterne Begeisterung versetzen, die auf klassischen Hardrock mit progressiven Versatzstücken sowie himmlisch melodische Refrains schwören. Ein Markenzeichen von SARIS ist explizit der Gesang geworden. Sänger Henrik Wager wird des Öfteren von Anja Günther unterstützt und am Mikrofon abgelöst. Wunderbar zu hören, wenn sie in ´Avalon´ für das feine Quäntchen Abwechslung sorgt oder ´New World´ auf seinen Weg bringt. Die Stärke von SARIS liegt daher neben den Fingerfertigkeiten eindeutig im Arrangieren des Chorgesangs. Nicht nur Bassist Lutz Günther sorgt zusammen mit den beiden Hauptstimmen für den Background-Gesang, sondern gleich sechs weitere Sängerinnen und Sänger halfen beim Chorgesang aus. Denn immer dann, wenn SARIS den Refrain vom Chor zelebrieren lassen, bebt das Melodik-Herz vor Freude.
Eigentlich sollten SARIS demnach spätestens ab diesem Jahr viele neue Anhänger einsammeln. Es sollten sich von ´Beyond The Rainbow´ doch reihenweise Genussmenschen in den favorisierten Tönen, etwa zwischen PALLAS, SHADOW GALLERY und ROYAL HUNT, sowie vornehmlich die von ROUGH SILK angesprochen fühlen, also sinfonisch nicht abgeneigte Hardrocker, klassische Melodic Rocker und Prog Rocker der Neunzigerjahre. Und dass die instrumentalen Fähigkeiten gleichfalls auf der Qualitätsskala weit oben angesiedelt sind, zeigen Sahnestücke wie das siebenminütige ´Time Machine´ oder das elfminütige Titelstück. Daneben müssen insbesondere die mitreißenden Refrains von ´Avalon´ und ´Oblivion´ sowie ´Heaven’s Gate´ und ´Away From You´ erwähnt, beklatscht und allseits goutiert werden. Ort und Zeit, von dieser ominösen Stelle hinter dem Regenbogen, zeigen sich hier, im von jedermann zugänglichen Tageslicht.
(8,5 Punkte)
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