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LARKIN POE – Self Made Man

~ 2020 (Tricki-Woo-Records) – Stil: Roots/Blues Rock ~


Die Ladies Rebecca und Megan Lovell sind Schwestern. 2010 lösten sie gemeinsam mit ihrer jüngeren Sister Jessica die LOVE SISTERS auf. Unter dem Banner LARKIN POE kämpfen sie sich seither von Nashville aus durch die Szene. Nicht ganz unerfolgreich, wurde schließlich ihr 2018er Werk ´Venom & Faith´ für die Grammys nominiert. Diesmal flossen all ihre Erfahrungen aus einer Weltreise, ihrer 18-monatigen Dauer-Tour von Nashville bis nach Neuseeland, sowie das musikalische Erbe des amerikanischen Südens mit ein, das natürlich im Bluesrock auch Folk und Gospel sowie Bluegrass und Country miteinbezieht.

Der Gender-Twist ´She’s A Self Made Man´ zieht mit fetten Jimmy Page-Riffs in die aktuelle Ära des Blues-Hardrock ein. Im Solo von ´Danger Angel´ käme ein Einschleichen des ehemaligen Zeppelin-Gitarristen ebenfalls in Betracht. ´Keep Diggin’´, eigentlich ebenso heavy röhrend, gewinnt jedoch aufgrund des durchgehenden Handclappings einen gewissen Pop-Appeal. Gemeinsam mit Tyler Brant klatschen sie in ´Back Down South´ weiter, bis sich ein neues Fenster für ein Solo öffnet. Neben der jaulenden Gitarre darf in ´Holy Ghost Fire´ ein fantastischer Soul-Gesang von Rebecca Lovell vermehrt im Mittelpunkt stehen. Da brennt das Feuer. Ein Update erhält der Heavy-Gospel-Blues ´God Moves On The Water´ über den Untergang der Titanic, im Original von Blind Willie Johnson aus dem Jahre 1929 und die einzige Coverversion. Flehenden und zeitgemäß leckeren Bluesrock schenken ´Every Bird That Flies´ sowie ´Scorpion´ aus. Da brennt die Hütte. ´Easy Street´ beschert noch schnell einen lockeren Abgang und lässt die Frage aufkommen: Wer bitteschön will momentan dieses Duo stoppen?

(8 Punkte)

 

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