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ORMAGODEN – The Den Of Sin

~ 2019 (Independent) – Stil: Speed Metal ~


Schon aus dem letzten Jahr stammt diese Entdeckung. Aber besser spät entdeckt als nie. ORMAGODEN sind Victor Lachat (Gitarre/Lead-Vocals), Lucas Rocher (Gitarre/Vocals), Alex Muscara (Bass/Vocals) und Leo Mouchonay (Drums), vier junge Kerle aus Grenoble, der größten Stadt in den französischen Alpen. Ihren Namen haben sie einem Monster aus dem Spiel „Brutal Legend“ entlehnt, welches das ziemlich metalaffinste Spiel der letzten 15-20 Jahre sein dürfte. Allein der Soundtrack! Schon die Verwendung des Namens ist es wert, dieser Truppe ein offenes Ohr zu leihen.

Bei einer Blindverkostung wäre ich doch zuerst recht irritiert gewesen. Das hier klingt so nach 1989! Der Opener und Titeltrack ´The Den Of Sin´ beginnt mit einem Bach-Zitat, ehe der METALLICA-Express über die Gleise rast. Die Gitarren in´Liar States Of Freedom´ klingen verdammt nach dem Frühwerk von ANNIHILATOR. Aber sobald Victor zu singen beginnt, dann würde wahrscheinlich jeder steif und fest behaupten, gerade Dave Mustaine zu hören. Eigentlich fehlen ihm nur die roten Haare…

Ja, man hört, woran sich die jungen Franzosen orientieren. Sie geben das auch offen zu, dass sie sich an den Big Four orientieren. Aber ist das schlimm? Definitiv nein! Wenn die Einflüsse so am Leben erhalten werden, wenn so Erinnerungen bewahrt werden, ist das aller Ehren wert. Und so stehen ORMAGODEN zusammen mit anderen Bands für die jungen Wilden, die Zukunft und Tradition verbinden. Und vielleicht gibt es ja mal die Gelegenheit, hierzulande die Bühnen zu teilen, etwa mit verwandten Bands wie BLIZZEN, HELL PATRÖL oder DEMONS DREAM.

Sechs leider viel zu kurze Songs machen Lust auf mehr. Auf viel mehr! Bis dahin genießen wir ´The Den Of Sin´.

(7,5 Punkte)

https://ormagoden.bandcamp.com/releases