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STYGIAN CROWN – Stygian Crown

~ 2020 (Cruz Del Sur Music) – Stil: Epic Doom ~


´Stygian Crown´ heißt es schlicht, das seit zwei Jahren von einigen wenigen sehnsüchtig erwartete Debüt der Südkalifornier. Denn das Drei-Song-Demo ´Through Divine Rite´ tönte schon exzellent und schrie in Richtung Nachschub. Dieses gewisse Mehr bieten nun die Männer und ihre Lady von STYGIAN CROWN innerhalb von sieben Kompositionen, plus Intro, auf ihrem ersten Full-Length-Scheibchen, wobei alle drei Lieder des Demos nochmals verwertet werden.

Schicksalshafte Fügungen bereiten zumeist das schönste Fundament vor. Auch im Falle von STYGIAN CROWN ließ Väterchen Zufall die Bandmitglieder auf Sängerin Melissa Pinion treffen. Erst durch ihr außergewöhnliches Gesangstalent war die Formation vollzählig, ansonsten bestehend aus den drei GRAVEHILL-Musikern, Nelson Miranda (Gitarre), Jason Thomas (Bass) und Rhett A. Davis (Drums), sowie MORBID ECLIPSE-Gitarrist Andy Hicks.

 

 

STYGIAN CROWN bezeichnen ihre Stilistik zwar selbst als „Candlethrower“, eine Mischung aus CANDLEMASS und BOLT THROWER, doch ein walzendes Rhythmus-Bollwerk ist für eine Doom-Band keineswegs ungewöhnlich. Tatsächlich werden die Anhänger von CANDLEMASS und SOLITUDE AETURNUS angesprochen.

Nach einem orientalisch besungenen Intro namens ´The Hall Of Two Truths´ zeigt sich sogleich diese stilistische Ausprägung in ´Devour The Dead´. Ein längerer, mittel-schneller Abschnitt hält die Dynamik hoch und die Komposition interessant. Auch ´Up From The Depths´ bleibt hernach dem CANDLEMASS´schen Epos treu und gönnt sich obendrein ebenfalls einen flotten Zwischenpart, in dem sich der theatralische Gesang von Melissa Pinion besonders gut in Szene setzen kann. Dieser zeigt sich gleich in ´When Old Gods Die´ neben einem spacigen Gesangsvortrag. Ein spielerisch im Vordergrund stehender Bass bereitet den Epic Doom von ´Through Divine Rite´ auf seine Schwingungen vor, ehe sinfonische Ausprägungen zu solistischen Einlagen nach vorne drängen. Das Glanzstück des Demos steht auch beim Debüt im Mittelpunkt. ´Flametongue´ kann über acht Minuten lang mit seinem glänzenden, mehrstufigen Aufbau zu jedem Zeitpunkt begeistern. Das finale ´Two Coins For The Ferryman´ überrascht nochmals mit einer außergewöhnlichen Atmosphäre. Und da sind wir am bedeutenden Punkt der Außergewöhnlichkeit angelangt:

STYGIAN CROWNs Debüt beweißt ein großes Talent für interessantes und klassisch episches Doom-Songwriting und besitzt dieses von Sängerin Melissa Pinion. ´Stygian Crown´ sollte folglich dem Quintett innerhalb der Szene unverzüglich zu großer Aufmerksamkeit verhelfen.

(8 Punkte)

https://www.facebook.com/stygiancrown/


(VÖ: 26.06.2020)