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Filetstück des Tages

NEVERLAND – Neverland (1991)


Ihr selbstbetiteltes Album ging damals komplett unter. Die kalifornische Band hatte dies eigentlich nicht verdient, denn was sie auf ihrem Debüt auffuhr war massenkompatibler Hard Rock mit großen Melodien ohne Kitschfaktor und einem gepflegten Songwriting. Der perfekte Soundtrack fürs Radio. Anfang der Neunziger sicher nichts ungewöhnliches, aber in Anbetracht der unüberschaubaren Anzahl von Konkurrenzbands ging man leider unter und zudem grätschte dieser gerade aufkeimende Seattle-Sound rein und killte den Rest an Erfolgsaussichten.

Mit Dean Ortega verfügte man über einen fantastischen Sänger, der selbst einen Bon Jovi wie eine arme Kirchenmaus aussehen ließ. Besagter Herr Ortega tauchte später übriges mit den ebenfalls unterbewerten TRIBE OF GYPSIES wieder auf.

Man tourte nach dem Release des Albums, löste sich aber schnell auf und kam 1996 wieder mit einem neuen Sänger zusammen. Das hieraus resultierende Album `Surreal World` wurde kurioserweise nicht in den USA veröffentlicht, sondern nur in Europa. Musikalisch hatte man mit dem wunderbaren Hard Rock des Debüts nicht mehr viel am Hut. Zu modern und nichtssagend klang dieses Album. Bevor das Album auch nur richtig veröffentlicht war, zog man schon wieder die Reißleine. Gitarrist Patrick Sugg und Drummer Scott Garrett gründeten umgehend mit Ian Stbury (ex-THE CULT) eine Truppe namens HOLY BARBARIANS.

`Neverland` ist eines dieser wenigen Hard Rock-Alben der beginnenden Neunziger, das den Test der Zeit locker bestanden hat, aufgrund seiner Leichtigkeit und positiven Ausstrahlung.