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RUNESCARRED – The Distant Infinite

~ 2020 (The Label Group) – Stil: Melodic US / Thrash / Power Metal ~


Yeah Babies – Texas Metal! Schon immer ein Garant für Power, screaming and whirling Guitars und so auch hier mit dem Debüt ´The Distant Infinite´ der Männer aus Austin, die mit der EP ´We Are´ von 2018 dem Scherbenhaufen von DEAD EARTH POLITICS entstiegen sind. Und wahrlich, liebe Schwestern und Brüder: sie SIND…

…tja, was sind sie nun? RUNESCARRED liefern fett ab für Metalheads, die von ANNIHILATOR bis NEVERMORE anspruchsvolle Rifforgien lieben und auch ein Ohr für leicht progressive Strukturen haben. Achtung, und Freude: diese Medikation kann ebenso Spuren von FORBIDDEN und SACRED REICH enthalten. Erstmal haut die TESTAMENT-Bombe ´Hexit´ auf die Fresse. Neben einem wahren Orkan des fetten Powermetal an der Grenze zum Thrash entwickeln RUNESCARRED ein Händchen für Hits und Melodien, was im weiteren Verlauf Knaller verdeutlichen wie ´Swallow Your Tail´ und die eruptierende Powerballade ´Twisting Flesh´. Überraschenderweise entpuppt sich dann gerade der Titeltrack ´The Distant Infinite´ als 2-minütiges Instrumental und Lehrstück für bluesig-angehauchte Wohlfühlemotions-Schmankerl. Das perfekte Vorspiel für die Verschnaufpause ´Sorrow Is´, bevor du in der ´Poison Oasis´ eintauchst in ein Wechselbad von purer Agression, um dich dann wieder mit dramatisch-melodischer Gänsehautstimmung abzutrocknen.

Die Melodien von diesen Metallbrocken werden getragen von der kraftvollen Ausnahmestimme des Fronters Ven Scott, zu dem mir auch nach zig Durchläufen kein Vergleich einfallen will – was ein Kompliment an seine unverkennbare Eigenständigkeit darstellt. Dazu kommt ein beträchtliches Maß an Abwechslung durch das hervorragende Gitarrenduo Tim Driscoll und Skunk Manhattan, welches von hart über melodisch bis zart und akustisch alle Register zieht. Dahinter werkelt die arschtighte Rhythmusfraktion Payton Holekamp (Drums) und Josh Robins (Bass), die euch die tragenden Wirbel verbiegen mit „Irre Klampfen“-Prüglern à la partiell gegrowlten ´Minor Progressions´, ´Legionem Eclipse´ und dem mächtigen ´Mammoth´, welches wiederum einen starken Refrain aufgenagelt bekommt. Weiter unten könnt ihr euch ein Bild machen, mit der Thrash-Hymne ´Inviting Rivers´.

Ihr seid enttäuscht von halbgarem oder übersee- und europäisch-gemischtem Kraftfutter? Dann gebt RUNESCARRED eine Chance, denn this is fucking gripping US-Metal!

(8,5 Points to the land of the free…metal!)

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