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ATTICA – Resurrected – 25 Years Buried And Forgotten

~  2019 (Up State Records) – Stil: Thrash Metal ~


Die Amis ATTICA sind schon lange im Nirvana. Hinterließen jedoch Anfang/Mitte der Neunziger zwei Alben und eine recht ordentliche EP. 25 Jahre später entschied nun Gitarrist Mike Valente, dass es Zeit wäre, eine EP zu veröffentlichen, die ATTICA Mitte der Neunziger eingespielt hatten, jedoch aufgrund von Line-up-Turbolenzen sowie dem daraus resultieren Bandsplit nicht veröffentlicht wurde.

Die sechs Songs kommen in einer Pappschuberhülle und knallen mit einem mächtig fetten Sound aus den Boxen. Dass die Mucke 25 Jahre alt sein soll, ist schwer zu glauben. Das klingt heute noch absolut zeitgemäß. Demnach war die Band damals dem Rest der Szene wohl etwas voraus mit einem modifizierten Stil aus der Thrash Metal-Ecke. Stilistisch ein harter, teils grooviger Thrash Metal-Bolide der sich bei FLOTSAM & JETSAM in deren groovigen `Drift`-Phase bedient. Andererseits sind auch WRATHCHILD AMERICA-Einflüsse, speziell zweites Album, herauszuhören.

Mit `Redwire` eröffnet die Band monströs. Die gleich zu Beginn einsetzenden Doppelbass-Attacken sind feinstes Bangerfutter. Eine krachende Nummer, die klarstellt, dass man sich nicht auf den totalen Old School-Sound einlässt. Was die Band damals eingespielt hatte, ist heute zeitgemäßer denn je. `Sinking` oder das eher schleppende `Empty` überzeugen umgehend. `Edge Of My Razor` ist einer der abwechslungsreichsten Tracks der EP. Sehr schön. Der Gesang ist roh und eckt hier und da in der Metalcore-Ecke an. Insgesamt aber eine Stimmvariante, die perfekt zu dem harten Sound passt.

Auch wenn die Songs schon 25 Jahre alt sind, ist man so gesehen stilistisch und soundlich up-to-date. Old Schooler werden das deutlich zu „modern“ finden, wobei das ja ein streitbarer Begriff ist. Wer auf ruppigen, groovigen Thrash Metal mit Neunziger-Flair steht, der sollte sich den Sechs-Tracker mal genauer anschauen.

(7,5 Punkte)