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KOSMOKRATOR – Through Ruin…Behold

~ 2019 (Van Records) – Stil: Black/Death/Doom Metal ~


Das famose deutsche Label „Van Records“ beweist einmal mehr sein treffsicheres Gespür für außergewöhnliche Sounds jenseits des Massengeschmacks. KOSMOKRATOR stammen aus Belgien, haben vor einigen Jahren bereits eine viel beachtete EP über die Herzogenrather veröffentlicht und präsentieren auf ihrem neuesten Werk erneut eine mitreißende Melange aus Black, Death und Doom, die in einer tiefen nihilistischen und okkulten Weltanschauung verwurzelt ist.

Ein Großteil der Songs ist sehr lang und episch, während gerade in den schnelleren Abschnitten auch ein Hauch von War Metal zu hören ist. Dunkle Soundscapes. Versiertes Tremolo-Picking und wütende Blast Beats. Dazu ein bestialisches Death Metal-Knurren direkt aus der Hölle. Alles altbekannte Ingredienzen zahlreicher anderer Vertreter dieses Genres. Dennoch erschaffen KOSMOKRATOR auf ´Through Ruin…Behold´ eine besonders abgründige und beklemmende Atmosphäre – ein Sound wie von einer apokalyptischen Finsternis umgeben.

Viele der Riffs fügen dabei eine anständige Dosis an düster klingenden Melodien hinzu. Die Leads sind größtenteils verzerrt, glänzen jedoch auch immer wieder mit einprägsamen Harmonien. Auch Synthesizer-, Operngesang und Spoken-Word-Parts werden zwar spärlich, jedoch gekonnt eingesetzt, und verleihen dem Album zusätzlich seinen abseitigen Klang. Aber es sind gerade die schleppenden Death-Doom-Passagen, die einem dermaßen unter die Haut gehen. ´I Am The Utterance Of My Name´ etwa lässt phasenweise Erinnerungen an die zermalmende Intensität von BOLT THROWER aufkommen. Das stampfende ´Ruins´ wird getragen von markerschütternden Growls und psychopatischen Schreien, und besticht durch seine hämmernden Doom- sowie pulsierenden Ambient-Anteile. Klares Highlight ist jedoch das rund neunminütige Finale ´Gestorben muss sein´, das zum Ende hin mit einem faszinierend-schönen Frauengesang, bei Geräuschen von prasselndem Feuer, verglüht.

Textlich befasst sich ´Through Ruin…Behold´ mit Themen wie Okkultismus, Eschatologie, Nihilismus und Menschenhass, eine zudem lyrische Untermalung, wie sie zutreffender nicht sein könnte. Das ist allerfeinste, tiefschwarze Hexerei – und ein Klangteppich, als würde er direkt aus den Ruinen eines früheren Satanskultes emporsteigen.

(8 Punkte)