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HIGH COMMAND – Beyond The Wall Of Desolation

~ 2019 (Southern Lord Records) – Stil: Crossover/Hardcore ~


Worcester, Massachusetts. Nicht nur aus Texas, sondern auch aus diesem Teil der USA kommen derzeit gute Thrasher! Die an der Ostküste ansässigen HIGH COMMAND setzen wieder an, um weiter zu den Frontläufern POWER TRIP, IRON AGE und ENFORCED aufzuschließen. „Southern Lord Records“ gibt ihnen dabei vertrieblichen Rückenwind.

HIGH COMMAND sind nach eigenen Worten „fünf Freunde, die zusammenkommen, um das klangliche Äquivalent zu einer barbarischen Horde zu schaffen.“ Na ja. Ganz so primitiv sind sie nicht. Zumindest musikalisch. Ihr Feinschnitt aus 1980er-Thrash mit progressiven Anleihen, D.R.I-Crossover anno 1987 und Hardcore der alten CRO-MAGS-Schule ist zu gut ausbalanciert, um als plump durchzugehen. Gleichwohl: Die Lyrics, die Sänger Kevin Fitzgerald wütend ins Mikro presst, sind durchdrungen von Plattitüden zu Kriegen, Mystik und Heldentum.

Um im Bild zu bleiben: Die acht Axthiebe auf ´Beyond The Wall Of Desolation´ spalten selbst den härtesten Schädel. Über die 43-minütige Laufzeit kommt keine Langeweile auf. Das liegt auch an den geschickt eingebauten, halbballadesken Interludes, die in besten Momenten ein klein wenig an METALLICA zu Zeiten von ´Master Of Puppets´ erinnern. Sehr geschmackvoll, nie anbiedernd.

Bereits mit ihren ´Secartha-Demos´ (2016) und der ´The Primordial Void´-7″ (2018) hat das Kommando aggressiv einen Anspruch auf die Führungsriege der amerikanischen Thrash-Elite erhoben. Der Debüt-Longplayer ´Beyond The Wall Of Desolation´ unterstreicht diesen jetzt noch mit Nachdruck.

HIGH COMMAND machen keine Gefangenen. Mit Cliff Burton: „Bang The Head That Doesn’t Bang!“

(8,5 Punkte)


VÖ: 27.09.2019