PlattenkritikenPressfrisch

NO ONE KNOWS WHAT THE DEAD THINK – No One Knows What The Dead Think

~2019 (Willowtip Records) – Stil: Grindcore ~


DISCORDANCE AXIS? Nein, NO ONE KNOWS WHAT THE DEAD THINK. Aber: Zweidrittel, Sänger Jon Chang und Gitarrist Rob Marton, der leider verblichenen Grind-Grandezza spielen jetzt bei NO ONE KNOWS WHAT THE DEAD THINK. Dachte ich’s mir doch! Denn diese Amis ragen raus: Grind war selten so ausgekocht, durchdacht und mit Wiedererkennungswert versehen.

Seit 2016 gibt es NO ONE KNOWS WHAT THE DEAD THINK. Sie haben sich also Zeit gelassen – viel Zeit für die rund 20 Minuten ihres Debüts. Qualität kommt von Qual. Lang ist bei ihnen wirklich nur der Bandname. Für guten Grind reichen 20 aufrüttelnde, aber sehr kurzweilige Minuten ohnehin. Wer sich das Album anhört, merkt selbst, was ich meine. Eine Art ´Reign In Blood´-Moment. SLAYER zeigten uns bereits vor 33 Jahren, dass es nicht auf die Länge ankommt – sondern auf die Technik (klar, und das Songwriting). NO ONE KNOWS WHAT THE DEAD THINK wissen um ihr Können – und beweisen es. Komprimierte Geilheit.

Wer DISCORDANCE AXIS kennt und liebt, den überrascht dieses Kleinod nicht wirklich. Güteklasse A gehört zur DNA. Im Unterschied zu DISCORDANCE AXIS sind NO ONE KNOWS WHAT THE DEAD THINK dabei etwas weniger dissonant in der Gitarrenarbeit, haben mehr mit Lust auf griffige Powerchords. Hinzu kommt ein leichter Punk’n’Hardcore-Touch.

Zusammengefasst: Jeder der zehn Songs – von ´Yorha´ bis ´Dominion´ – hat eigene Stärken, ist mal stark mit Blasts, mal mit mehr Grooves unterlegt. Und immer geil.

(9 Punkte)


(VÖ: 20.09.2019)