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THE OFFERING – Home

~ 2019 (Century Media Records) – Stil: Modern Metal/Technical Death ~


Krasse Mischung. So was wie THE OFFERING hört man nicht alle Tage. Nachdem die Amis das Publikum für etablierte Acts wie PRIMAL FEAR, PRONG und 36 CRAZYFISTS erwärmt haben und auf der Hauptbühne des „New England Metal & Hardcore Festivals“ mächtig Applaus abräumten, steht jetzt mit ´Home´ das Debütalbum an. Und das knallt.

Hier sind Könner am Werk. Der Gitarrist kann Nu, Death und Classic Metal – die Tonleiter rauf und runter. Bei den Leads ist ganz klar Jimmy Page (LED ZEPPELIN) sein Vorbild. Der Epigone kupfert beim Godfather of Groove’n‘Style aber nicht einfach nur versiert ab, sondern serviert zahlreiche eigene Ideen. Manchmal sicherlich zu viel des Guten. So ist der 14-minütige Titelsong etwas überladen mit Licks und Tricks. Wer allerdings Spaß am Leistungsspektrum einer Gitarre hat, hört hier nochmals ganz anders hin. Herauszustellen ist zudem der Sänger. Eine Theatralik wie bei SYSTEM OF A DOWN, eine Bissigkeit wie bei MACHINE HEAD, eine Emotionalität wie bei den DEFTONES: alles im Portfolio des Barden.

Diese Mucker-Truppe war für ihre Debüt-Aufnahmen bestens aufgehoben in den Home at Carriage House-Studios in Stamford, Connecticut. Dort haben schon Metal-Größen wie PANTERA, FATES WARNING und OVERKILL ihre Ideen veredeln lassen. Gemischt und gemastert hat Fredrik Nordström; der hat bekanntlich bereits vielen Death-/Thrash-Kapellen, aber auch Vintage-verliebten wie OPETH einen zeitgemäßen, aber nie anbiedernden Sound gegeben. Nordström zeigt sich trotz all seiner Erfahrung sehr beeindruckt von THE OFFERING: „Das ist die verrückteste Band, ja, die verrückteste Musik, mit der ich je gearbeitet habe. Ich liebe sie!“

(7,5 Punkte)


(VÖ: 02.08.2019)