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MIRROR – Pyramid Of Terror

~ 2019 (Bad Omen Records) – Stil: Heavy Metal ~


Vier Jahre nach dem Debüt senden die Zyprioten von MIRROR doch noch ein Lebenszeichen, ihr Zweitwerk ´Pyramid Of Terror´. Damit dieses Werk nicht ebenfalls den offenen Ohren der Metal-Gemeinde vorenthalten bleibt, sollten sich die Herren vielleicht auf dem Kontinent öfters in einen Tourbus setzen.

Im Opener ´Pyramid Of Terror´ zeigen sich MIRROR mittlerweile ganz im Schatten – oder gar im Scheinwerferlicht? – des retrogresken Heavy Metal. Auch ´Running From The Law´ rennt im Sinne unserer altgewordenen Jungen Wilden los, neben den Siebzigerjahren diesmal auch die NWoBHM und IRON MAIDEN im Handgepäck. Annähernd wie HIGH SPIRITS, ebenfalls zum Mitklatschen.

Völlig heroisch zischt dagegen ´Secrets Of Time´ herein. Ein WARLORD-Spirit schwebt einher. Die ´Nitocris´ liebt es zudem theatralisch. Und nicht erst zu ´I Am The Freak´ treten die Verwandtschaften von Sänger Jimmy Mavrommatis, bekannt von der Underground-Legende Zyperns ARMAGEDDON REV 16:16, zu Klaus Meine deutlicher zutage, obwohl die Komposition eine erste wohlbekannte, metallene Schwere offenbart. Dieser Geist der Doom-Väter ähnelt in ´Master Of The Deep´ sogar dem ´A National Acrobat´ von BLACK SABBATH. Nicht verwunderlich, Bass-Spieler Tas war einst bei den UK-Doomern ELECTRIC WIZARD tätig. ´Apollo Rising´ bleibt ohnehin sehr im Windschatten von CANDLEMASS kleben. Als einziger Ohrwurm, mit schnellen Gitarrenläufen von Nikolas „Sprits“ Moutafis, der auch bei SOLITARY SABRED im Geschäft ist, entpuppt sich ´Black Magic Tower´.

Selbst wenn es, wie vielerorts, an der Originalität noch hapert, haben MIRROR ein schönes Sammelsurium an schwermetallischen Songs zusammengetragen, das sich – mehr als zuvor den Siebzigerjahren – nunmehr den Achtzigern unterwirft.

(8 Punkte)