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NOCTURNAL BREED – We Only Came For The Violence

~ 2019 (Folter Records) – Stil: Black Thrash ~


Saufen, Prügeln, Satan: Die norwegischen Black Thrasher NOCTURNAL BREED bleiben ihren Leitmotiven treu. Und so hat die neue Platte mit ´We Only Came For The Violence´ wieder einen programmatisch passenden Titel. Die 13 Tracks sind in 1980er-Manier gehalten, mit bewusstem Understatement von Sverre Dæhli produziert. Der spielt eigentlich bei AUDIOPAIN, greift aber gern links und rechts unter die Arme, war unter anderem 2001 Gastgitarrist auf ´Plaguewielder´ der Szene-Veteranen DARKTHRONE.

Schon das Cover von ´We Only Came For The Violence´ lässt letzte offene Fragen nach einer etwaigen stilistischen Veränderung oder neuen Ernsthaftigkeit im Keim ersticken: Old SchoolThrash Metal mit einer f e t t e n Prise Black. Das Tempo ist entweder auf Anschlag oder fieser schleppend. Die Riffs dazu hätten übrigens auch DARKTHRONE gern gehabt. Während diese jüngst mit ´Old Star´ eher einfallslos mal wieder ihre Plattensammlung recycelten, schaffen ihre Landsmänner Mehrwert: ´We Only Came For The Violence´ macht auch deswegen Spaß, weil wirklich Herzblut darin steckt und die Akkordwechsel noch nicht 1:1 von beispielsweise RAZOR und HELLHAMMER kommen. Ob zackig oder im Midtempo: Die Scheibe kennt im Verlauf von knapp 50 Minuten keine Durchhänger.  

´We Only Came For The Violence´ ist ein Fest für Puristen, die Hunger auf was Frisches ohne schnell nahendes Verfallsdatum haben. Wer diesen Sommer zur Metal-Grillparty einlädt und seinen Gästen neben alten KREATOR, SODOM und VENOM was, äh, Neues bieten möchte: Bittschön!

(7,5 Punkte)


(VÖ: 28.06.2019)