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UNITED PROGRESSIVE FRATERNITY – Planetary Overload Part 1: Loss

~ 2019 (Giant Electric Pea) – Stil: Prog Rock ~


Mark Trueack veröffentlicht mit seinem Projekt UNITED PROGRESSIVE FRATERNITY ein zweites Album namens ´Planetary Overload Part 1: Loss´, das wohl den Auftakt einer musikalischen Reihe über den katastrophalen Zustand unseres Planeten bildet. Daher zeigt sich auch das Artwork nicht ganz so blümerant wie das des Vorgängers ´Fall In Love With The World´.

Das überlange Werk ist in drei Phasen unterteilt, beginnt in dramatischer Ausführung und lässt sogleich die ersten Gäste hervortreten (´Loss´). Der Gesangseinsatz von Jon Davison (YES) prägt natürlich die Szenerie, folgt – so wie im Leben – dem Gastauftritt Jon Andersons auf dem Vorgänger, ebenso heraushebend Flöte und Geige von Steve Unruh sowie das Saxofon von Marek Arnold. Dreh- und Angelpunkt der Scheibe ist die globale Erwärmung (´What Happens Now´). Percussive Instrumente schildern die negativen Umwälzungen (´Crue Time´) und gehen im World-Music-Feeling eines Peter Gabriel auf (´What Are We Doing To Ourselves´). Die Erderwärmung ist aber nicht das alleinige Thema, sondern die Verschmutzung der Meere, die Vermüllung des Planeten (´Stop-Time´), abermals in den musikalischen Weiten von YES und SPOCK’S BEARD dargelegt. Düster sind die Aussichten, dunkler die Musik (´Mercenaries´), auf den Pfaden von ARENA. Fragen über Fragen bleiben offen (´What If´). Bouzouki, Dulcimer und Zither tragen die Szenerie in Richtung Fernost. Flehende Geigenstriche und eine Atmosphäre á la FISH treten hinzu (´Forgive Me, My Son´). Zum großen Finale bittet ein zwanzigminütiges Epos (´Seeds For Life´), das sein Ende in wohligen RUSH-Sphären anstimmt.

UNITED PROGRESSIVE FRATERNITY ist ein wahres Musikerkollektiv geworden, neben Mark Trueack, Steve Unruh und Marek Arnold spielen Christophe Lebled (Keyboards), Matthew Atherton (Synthesizer, Soundscapes), Daniel Mash (Bass), Mark Franco (Bass) und Joe Toscano (Drums) auf. Abgesehen von den zwei Einsätzen eines Jon Davison singen Lisa Wetton, Hasse Fröberg (THE FLOWER KINGS) und Grace Bawden. ´Planetary Overload Part 1: Loss´ ist somit durchgehend perfekt intoniert und bietet trotz des ernsten Themas gute Unterhaltung.

(7,5 Punkte)