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COURTNEY SWAIN – Between Blood And Ocean

~ 2019 (Independent) – Stil: Singer-/Songwriter Avantgarde ~


Ausnahmesängerin Courtney Swain widmet sich mit tiefgreifenden Texten ihrem neusten Solo-Streich. Die eine Frage – Wie lange haben wir noch auf diesem Planeten? – stellt sich insbesondere die junge Generation. Träumerisch und nachdenklich beginnt Courtney demzufolge ´Uranium City´ am Klavier. Die weitaus avantgardistischeren Songs folgen auf den Fuße. Die Sängerin/Keyboarderin von BENT KNEE wechselt auf ´Between Blood And Ocean´ zwischen diesen beiden Extremen.

 

 

Die Akustikgitarre von Tim Doherty folgt im Wolkenverhangenen ´Sweet Snow´. Erste Elektro-Spielereien und eine dämmrige Stimme sind die Triebkraft. ´I’d Kill´ fügt nicht nur einen knackigen Beat hinzu, sondern lässt die Avantgarde sprießen – gesanglich dem Pop-Universum verschrien und sogar an LENA erinnernd.

Richtig die Grenzen sprengend, steigt das ganze Bandgefüge – denn im Übrigen stehen Courtney an der Gitarre Asher Kurtz, am Bass Jed Lingat und am Schlagzeug Kyle Harris zur Seite – in ´Don’t Look At Me´ ein, das ist die Exaltiertheit, die wir an Courtney Swain lieben. Trotz oder gerade aufgrund der passenderweise verzerrten Stimme gerät ´White Trees´ zum Pop-Avantgarde-Meisterstück und Höhepunkt des Werkes.

 

 

Scheinbar ruhiger zeigt sich Courtney am Klavier zu ´Hekla´, singt sich jedoch selbstredend noch in Ekstase. Geradezu Französisch mag die Stimmung in ´Black Sheep´ explodieren, denn auf diese Art agieren ansonsten nur LAZULI. Andere Lieder wie ´Silver Needle Of Pine´ oder das vibrierende ´Snowflakes´ wallen ebenfalls im Verlaufe auf. Den besinnlichen Ausklang, nach einigen großartig überbordenden Kompositionen, verschafft ´Sand Angels´.

(8 Punkte)

https://www.facebook.com/swaincourt

https://courtneyswain.bandcamp.com/album/between-blood-and-ocean


Photo-Credit: Rich Ferri