~ 2019 (Nuclear Blast Records) – Stil: Heavy Metal ~
ENFORCER gehörten zur ersten Garde der „jungen Wilden“, die vor knapp zehn Jahren auf der Bildfläche erschienen und gleich echte Statements mit ihren Alben hinterließen. Ihr speediger Metal mit klassischer Achtziger Schlagseite fand schnell viele Freunde. Jetzt, knapp zehn Jahre später, steht das fünfte Studioalbum mit dem Titel `Zenith` an.
Dabei hängt einem nach den ersten Durchgängen die Kauleiste nach unten. Wo ist die einst so spritzige Band, die einen auf einen speedigen Metaltrip mitzog, geblieben? Man hat sich nahezu komplett von seinen Roots gelöst, sprich den Speed Metal fast in die Tonne getreten. Einzig `Searching For You` sowie `Thunder And Hell` erfüllen im Ganzen die Speed Metal-Ansprüche und mit Abstrichen noch `One Thousand Years Of Darkness`.
Und der Rest des Albums? Schlichter Heavy Metal mit breiten Chören, eingängigen Melodielinien und schmierigem Schmalz.
Ein Ausfall wie `Regrets`, bei dem man wohl QUEEN-Ambitionen hatte, könnte dennoch zum Hit werden, weil mit einer ohrwurmhaften Melodie versehen. Hervorzuheben ist aufgrund eines komplett anderen Songaufbaus auch `Sail On` – der Rest besteht aus Langweilern sowie unspannenden Songs. Man schüttelt fassungslos den Kopf. ENFORCER hämmert es im Kleinhirn, ENFORCER!! What the fuck!!?!?
Die wenigen raren Lichtblicke merzen die große Schwäche des Albums in keiner Weise aus. `Zenith` ist ganz klar eine musikalische Weiterentwicklung, nur in die falsche Richtung. Schade. Manchmal sind angedachte Innovationen nicht der richtige Weg, wie man im Falle ENFORCER sieht bzw. hört.
(4,5 Punkte)
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