PlattenkritikenPressfrisch

BARS OF GOLD – Shelters

~ 2019 (Equalvision) – Stil: Rock ~


Irgendwo zwischen kraftvollem Alternative und feinem Classic Rock, verfeinert mit einer Portion Wüstensand, befinden sich auf dem dritten Album der Amerikaner BARS OF GOLD einige goldfarbige Klunker.

Schon der erste Track ´Worthless´ vermag zu überzeugen, vor allem mit dem wunderbaren psychedelischen Ausklang. ´Atlantic City´ hat einen leichten 80er Wave-Einschlag, der sich rhythmisch und in den Gitarrensounds äußert. Leider übertreibt hier, der sonst oft an Glenn Danzig erinnernde Sänger, mit aggressiven, sich schier überschlagenden Schreien. Im nächsten Lied, ´20 Dollars´, vermag er dafür fast zu rappen. Das RED HOT CHILI PEPPERS-mäßige ´Sometimes´ wird zum Chorus von weiblichen Stimmen aufgepeppt.

Bis hierhin überwiegt der Anteil an Gold, ´Beans´ allerdings klingt in meinen Ohren etwas zu sehr nach C-klassigem Wave. Die enthaltenen Pianobreaks allerdings kommen überraschend und bringen einen angenehmen, aber zu kurzen, Stilbruch. Irgendwie zwischen Punk und LIVING COLOUR bewegt sich ´Madonna´. Auch hier kann man sagen, dass nicht alles was glänzt, Gold ist.

Mit ´Montana´ finden wir eine waschechte Country-Ballade. Bis zu hören ist: „Fuck you, Montana!“ Dieser Kontrast ist einer der Höhepunkte des Albums. 70er Jazzrock-Flair verströmt ´Plywood To Pine´, hier würde ein Bläsersatz einschlagen. Das abschließende ´G´ bringt nochmals die Eighties ins Spiel.

Wir haben insgesamt eine mindestens überzeugende Scheibe der BARS OF  GOLD, auch weil der Anteil von Katzengold in Form von Füllmaterial sich in Grenzen hält. Fans können möglicherweise noch ein wenig aufschlagen, ich habe hier 7 Goldbarren übrig.