~ 2019 (AG Records / Universal Music) – Stil: Thrash Metal ~
Sollte sich womöglich unter unserer ganz jungen Leserschaft der eine oder andere Metalhead befinden, der noch nichts von MEGADETH gehört hat? Unglaubwürdig. Vielleicht findet sich aber jemand, der noch kein Album der Thrash-Institution um den streitsüchtigen Rothaarschopf besitzt? Ebenfalls kaum zu glauben. Dennoch würde sich jetzt die Gelegenheit bieten, mit einer 3fach-CD- oder 4fach-LP-Sammlung in das Werk der Band aus Kalifornien reinzuschnuppern.
Dave Mustaine feiert im Frühjahr diesen Jahres mit der aktuellen Werkschau das 35. Jubiläum seiner Band, die er nach seinem wegen „Drogen- und Alkoholmissbrauchs“ verursachten Rausschmiss bei METALLICA, den er vielleicht nie verkraftet hat, gründete. Sie umfasst die angeblich größten Tracks der letzten 35 Jahre. Vom allerersten Studioalbum ´Killing Is My Business…And Business Is Good`, mit drei Songs stark vertreten, bis hin zum noch aktuellen Werk ´Dystopia´, mit vier Songs äußerst großzügig berücksichtigt. Auffälliger Weise werfen alle Alben ab dem schwachen 1999er Werk ´Risk´ nur einen Songbeitrag ab – und das zurecht.
„Vor 35 Jahren habe ich dieser Band den Namen MEGADETH gegeben, und die Songs, die auf diesem Album vereint sind, halte ich für die effizientesten Waffen, die wir in unserem Arsenal haben“, kommentiert Dave Mustaine ebenso martialisch wie das Coverartwork ausschaut diese Songsammlung. „WOF – das ist in der Sprache des US-Militärs ein Begriff für die Zielgenauigkeit. Es geht schließlich immer darum, das geeignete Geschoss für den jeweiligen Auftrag zu finden… und diese Stücke sind alle so gestrickt, dass sie maximale Zerstörung (oder maximales Abwehr- oder Abbremsvermögen) garantieren.“
Beginnend in den Kindheitstagen des Thrash – ´Rattlehead´ und ´Mechanix´ – über ´Good Mourning/Black Friday´, ´In My Darkest Hour´, ´Hanger 18´, ´Symphony Of Destruction´ sowie ´A Tout Le Monde´, wobei hier überwiegend die 2004er Remix-Versionen Verwendung finden, bis ´Dystopia´ ist chronologisch einiges vertreten, um die Sabber vom Mund auf die Nietenarmbänder tropfen zu lassen.
Nicht nur den einen oder anderen Gourmethappen wird der Kenner am Ende des Tages natürlich vermissen, schließlich handelt sich bei ´Warheads On Foreheads´ nur um eine Best-of, die immerhin ´Angry Again´ vom „Last Action Hero“-Soundtrack nicht verschwitzt. WOF.
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