JORDAN RUDESS – Wired For Madness

~ 2019 (Theories Recordings/Mascot Label Group) – Stil: Rock ~

In das Blickfeld der Weltöffentlichkeit gelangte Jordan Rudess spätestens mit seinem Einstieg bei DREAM THEATER. Auf dem Klassiker ´Metropolis Pt. 2: Scenes From A Memory´ gab er seinen Einstand als Nachfolger von Keyboarder Derek Sherinian.

Auf seinen bisherigen Alleingängen lebt sich der heute 62-jährige Tastenvirtuose dagegen seit vier Dekaden aus. Nie verharrt er konsequent in einer Stilrichtung. Im Neo-Classical, New Age, Electronic, Jazz, Rock oder Prog Rock toben sich seine Genrebeiträge aus.

Bei seinem Debüt für das „Mascot Label“ durfte der US-amerikanische Keyboard-Wizard zahlreiche Gäste begrüßen: Sänger James LaBrie und Gitarrist John Petrucci (beide DREAM THEATER), Drummer Marco Minnemann (THE ARISTOCRATS, THE SEA WITHIN u.u.u.), Rod Morgenstein (DIXIE DREGS, WINGER, THE JELLY JAM), Elijah Wood (Shania Twain), Gitarrist Guthrie Govan (THE ARISTOCRATS, Steven Wilson), Vinnie Moore sowie Joe Bonamassa.

2019 sind es die Inspirationen aus der Klassik und dem Seventies-Prog Rock, die die Musik bewegen. Das zweigeteilte, 35-minütige Titelstück schöpft als Eröffnungsnummer bereits aus den Vollen – zwischen JELLY JAM, kleinen modernen sowie klassisch jazzigen Anklängen – und legt die Vorgehensweise aller Songs fest. Jordan Rudess und seine Helfer spielen überwiegend instrumental, aber bisweilen dennoch mit Gesangseinsätzen auf. Der Tastenklang ist für den DREAM THEATER-Kenner unverkennbar, allerlei ernste und alberne Tastenwechsel gesellen sich hinzu. Selbst orchestrale Aufwallungen bleiben atmosphärisch systemtreu, gerade wenn James LaBrie dem Ende der beiden Titelstückabschnitte für wenige Momente seine Stimme leiht. Dass ´Just Can’t Win´ mit Joe Bonamassa musikalisch swingend bluesy heraussticht, war nicht anders zu erwarten. Überraschend sind jedoch die keineswegs schlechten Gesangsvorträge des Tastenmeisters höchstpersönlich in songdienlichen Songs wie ´Off The Ground´ und ´Hust For Today, so dass nicht nur Instrumental-Fetischisten und Musikerkollegen Freude an ´Wired For Madness´ finden werden.

(7,5 Punkte)

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(VÖ: 19.4.2019)
Pic: by Jerry Lofaro