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FATAL CURSE – Breaking The Trance

~ 2019 (Shadow Kingdom Records) – Stil: Heavy Metal ~


Und wieder mal schlägt Tim McGrogan mit ´Shadow Kingdom Records´ aus Las Vegas zu. Das Label hat uns bereits mit den Debüts von unter anderem ARGUS, LUCIFER’S HAMMER, HAUNT und ALTAR OF OBLIVION gezeigt, dass sie nicht nur auf einen fahrenden Zug aufspringen können, sondern durchaus auch in der Lage sind, den Heizkessel in Gang zu werfen. Gut möglich, dass auch mit ´Breaking The Trance´ der Startschuss für die hoffnungsvolle Zukunft einer weiteren jungen Band gefallen ist, immer vorausgesetzt, sie bleiben am Ball und entwickeln sich weiter. Wir leben schließlich in schnelllebigen Zeiten mit verwöhnten Fans.

FATAL CURSE kommen zwar aus Ithaca (New York), sind aber mit ihrem traditionellen Heavy Metal tief im NWoBHM verwurzelt und decken somit (auch nach eigenem Bekunden) die komplette Bandbreite zwischen LIEGE LORD, den Dänen WITCH CROSS und DIAMOND HEAD ab. Beim ersten Hören kommen einem natürlich gleich Vergleiche zu einem weiteren derzeit sehr angesagten Trio in den Sinn. Die Rede ist  natürlich von NIGHT DEMON. Aber das schon Mal vorweg…Jarvis kann niemand so schnell (live vielleicht … Anm. d. Red.) das Wasser reichen und dieser Vergleich soll natürlich nur der groben Orientierung dienen. Aber auch die Kalifornier WHITE WIZZARD/HOLY GRAIL blitzen kurz in der Großhirnrinde auf, wenngleich FATAL CURSE doch um einige mph schneller unterwegs sind. Dann doch eher SPELLCASTER aus Portland, denn man kann ihre Musik zum Teil sicherlich dem sehr unklar definierten Genre des Speed Metal zuordnen, ohne dass sie dann aber lediglich undifferenziert auf Geschwindigkeit setzen würden. Es gibt Melodien, ausgearbeitete Riffs …und jetzt muss ich spontan an die Kanadier STRIKER denken. Aber auch dieser Vergleich passt nur in Teilen, denn obwohl Sänger Mike Bowen über eine klare, juvenile und zum Teil auch leicht kratzige Stimme verfügt, so erreicht sie dennoch nicht die Qualität des begnadeten Organs eines Dan Cleary. Für eine weitere Einordnung der Musik, oder zumindest für eine Benennung der musikalischen Vorbilder aller Bandmitglieder, kann auf die auf dem Bandfoto zur Schau gestellten Shirts verwiesen werden. THE RODS, CRYPT SERMON und TRANCE (!!)…alleine das Bandfoto hätte mich bereits auf die Musik von FATAL CURSE neugierig gemacht.

 

Von links nach rechts: Chris Bowen (Drums), Dave Gruver (Guitar/Backing Vocals), Mike Bowen (Bass/Vocals)

 

Ich erspare mir an dieser Stelle auf die einzelnen Lieder näher einzugehen. Die sieben Songs verfügen alle durchgehend über ein gutklassiges Niveau, was es auch schwer fällt, einzelne Songs hervorzuheben. Die Platte macht insgesamt Spaß und ist sehr kurz(lediglich knapp über 30 Minuten)weilig. Im Ohr sind insbesondere ´Can’t Stop The Thunder´ und das etwas gemächlichere und mich vom zentralen Riff sehr stark an ANGEL WITCHs ´Angel Of Death´ erinnernde, aber vielleicht gerade aus diesem Grunde etwas hervorstechende, ´Priestess Of Fire´ hängen geblieben. Naja…und beim letzten Stück ´Eyes Of The Demon´ hat man alleine schon ob des Titels unwillkürlich wieder oben angesprochene Band im Ohr und möchte beim Refrain am liebsten ´Screams In The Night´ mitsingen.

Wer auf traditionellen Heavy Metal mit Speed steht, der sollte die Scheibe auf jeden Fall antesten. Sie erscheint am 19. April auf allen erdenklichen Medien (Digital, CD, LP, Kassette) und ist in physischer Form bei den einschlägig bekannten Händlern bereits jetzt bestellbar.

(Unterhaltsame 7,5 Punkte)

https://shadowkingdomrecords.bandcamp.com/album/breaking-the-trance