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SOLITUDE – Reach For The Sky

~ 2016/2019 (Mighty Music/Soulfood) – Heavy Metal ~


Endlich erhält das zweite Album der Japaner SOLITUDE auch einen Europa-Release, nachdem es in Japan und den USA/Kanada schon 2016 veröffentlicht wurde. Die Band aus Tokyo war mal kurzfristig Thema in Europa, als 2011 `Brave The Storm` über Fastball veröffentlicht wurde. Ein mäßiges Heavy Metal-Album mit kleiner Power Metal-Note. Wurde in Europa eher weniger wahrgenommen. Old Schooler erinnern sich aber eventuell sogar an die 2001 veröffentlichte EP `Virtual Image`, die ein bisschen origineller war und die Herren dann mit einem Song auf einer `Metal Crusade` CD des „Heavy, oder was!?“-Magazines landeten. Zwei Jahre später trat man sogar beim „Headbangers Open Air“ auf.

 Seitdem ist eine ganz schön lange Zeitspanne vergangen und nun hat sich das dänische „Mighty Music Label“ dem letzten Album angenommen. Immerhin:`Reach For The Sky` ist eine enorme Steigerung gegenüber dem Debüt. Es ist eines jener modern klingenden Old School-Alben, die den Spirit der Achtziger mit sich tragen, soundlich aber sehr up-to-date wirken. Die Schnittstelle zwischen Power- sowie tightem, schnellerem Heavy Metal verschwimmen hier. Hinzu kommt dieser manchmal raue, Lemmy-artige Gesang, der das ganze Konstrukt aufmischt. Hier und da kann man sich MOTÖRHEAD-/(ganz frühe) TANK-Vergleiche nicht verkneifen. Man höre `Blow`! `Don`t Need Mercy` hat das dreckige Riffing und die rohe Spielweise früher TANK-Alben. Andere Tracks sind schlichter, harter Heavy Metal mit einer rotzigen Note. Doppelbass-Burner mit schöner Power Metal-Kante wie `On The Edge Of Sorrow` oder `Escape For The Crime` sind gefällig. Schwächster Song des Albums ist das äußerst banale `December`. Das Album macht grundsätzlich Spaß, auch wenn die Originalität auf der Strecke bleibt. Man setzt auf bewährtes und bereitet dies gut auf. Kurzum, wer auf knalligen, old schooligen Metal mit rauem Gesang steht, ist bei den Japanern mehr als richtig.

(7 Punkte)