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VIRCOLAC – Masque

~ 2019 (Dark Descent) – Stil: Blackened Death Metal ~


Der Tod trägt keine Maske. Fäulnis. Verweste Gebeine. Total Death! Die irische Prügel-Combo VIRCOLAC macht dies nicht nur mit dem Cover-Artwork ihres Debütalbums ´Masque´ unmissverständlich deutlich. Nach ihren beiden Demo-Releases und der EP ´The Cursed Travails Of The Demeter´ folgen nun also die seit Langem erwarteten Todesstöße auch im Cinemascope-Format. Unerbittlich und brachial.

Der Opener ´Titan´ wütet dann auch gleich ohne jeglichen Intro-Schnickschnack wie ein mächtiger Kriegsgott, der wild mit seinen Äxten schwingt. Turbulentes Drumming folgt den unheimlichen Klangeffekten über den gesamten Song. Das ist präziseste Hackerei und immer wieder mit irren, messerscharfen Soli vervollkommnet. VIRCOLAC setzen über die gesamte Albumlänge stets auf variierendes Tempo und sich steigernden Härtegrad. Berstende Bleibrecher wechseln sich ab mit atmosphärischen Ruhephasen. Tiefschwarze Sympathie trifft heillose Raserei. Eine aufwühlende Melange aus Old School DM, DARKTHRONE und phasenweise auch späten TRIBULATION.

´Masque Of Obsequious Venality´ etwa besticht vor allem durch seine groovigen Basslines und den eindringlich-finsteren Gesang, die dem Stück eine besonders bedrohliche Note verleihen – bis es sich zum Ende hin in einen irrsinnigen Gewaltausbruch verwandelt. ´Tether & Wane´ setzt zusätzlich zu den satten Death Metal-Riffs auf dissonante, sich im Laufe des Songs immer weiter steigernde Gitarren. ´So I Hang From A Wretched Tree´ beginnt ruhig, steigert sich aber fortwährend durch sich in den Vordergrund spielende Drums und schmetternde Gitarren zu einem Kraftwerk an schwarzer Magie.

In Zeiten, wo Death Metal-Veröffentlichungen wie billige Dutzendware daherkommen, setzen sich VIRCOLAC mit ihrem ersten Longplayer jedenfalls deutlich von der Masse ab. ´Masque´ ist ein 38-minütiges Kraftpaket an Black & Death Craftmanship, mit schwindelerregenden Riffs, dramaturgisch effektvollem Drumming und fiesem, verstörenden Gesang.

Der Name „Vircolac“ stammt übrigens aus dem Rumänischen und ist die dortige Bezeichnung für einen Werwolf – und ´Masque´ ein gefräßiges Biest, das tiefe Wunden in seine Hörer reißt. Bis auf die Knochen.

(7,5 Punkte)