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NAVARONE – Salvo

~ 2019 (Suburban Records / SOULFOOD) – Stil: Classic/Hard Rock ~


Die Nijmeger Band NAVARONE brachte ihr viertes Album ´Salvo´ in ihrer Heimat bereits Ende 2018 auf den Markt. Offensichtlichkeitswirksam flankierten Liveauftritte und die Teilnahme, als erste Band weltweit, an „The Voice of Holland“, die Veröffentlichung. Marketingtechnisch war das Erreichen des Finales ein Riesenerfolg, denn die anstehenden Live-Auftritte im Heimatland waren umgehend ausverkauft. Stadiongigs (als Opener für BON JOVI) und Festivalauftritte folgten.

´Salvo´ wird von der zweiten Single ´The Strong Survive´, ein schlicht starker flotter Rocker zum Einheizen, eröffnet. Es folgt mit ´Reset´ ein eher ungewöhnliches Stück, das an ´Magic Carpet Ride´, in der Fassung von MOTHER’S FINEST, erinnert. Aus ´Waste´ grüßen dagegen klar die Achtzigerjahre. Hier treffen sich Einflüsse von SKID ROW und ruppigen WHITESNAKE. Dann spielt die erste Single ´Cerberus´ auf. NAVARONE wählen einen Einstieg wie RAGE AGAINST THE MACHINE, ehe sich der Song fast schon in thrashige Gefilde bewegt, abgeschmeckt mit LED ZEPPELIN-Parallelen. ´SøReal´ macht im Auto gehört richtig Spaß – verflixt, wie tippt man denn das durchgestrichene O, das wir aus Skandinavien kennen? – und ist gewürzt mit einem verdammt mitreißenden Solo. ´Surrender´ geht – geradeaus und sehr melodisch – live sicher gut ab. ´Fire´ ist der längste Track und die einzige Ballade des Albums. Ruhig, mit Piano beginnend, wird es über einen Hammer-Refrain richtig fett und fast symphonisch. ´Another Way´ hat rhythmisch etwas von LIVING COLOUR, in ´Mind’s Eye´ treffen sich hartes Gitarrenriffing mit melancholischer Melodik, ehe mit ´Who Are You´ ein flotter Ausstieg gelingt.

Auch wenn auf ´Salvo´ ein wenig die Epic vom Schlage ´Sage´ oder ´Days Of Yore´ vermisst wird, bietet das Album ziemlich alles auf, was von NAVARONE erwartet werden kann. Es sortiert sich irgendwo zwischen Classic und Alternative Rock ein – mit knackigen und eingängigen Songs. Insgesamt verfehlt ´Salvo´ die Klasse von ´A Darker Shade Of White´ und ´Oscillation´ nur um Winzigkeiten. Für Leute, die ihren Rock saftig mögen aber ganz sicher eine Empfehlung.

(8,5 Punkte)