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PRESTO BALLET – The Days Between

~ 2018 (Rat Pak Records/Just For Kicks Music) – Stil: Prog Rock / Hard Rock ~


Gitarrist Kurdt Vanderhoof ist momentan nicht nur mit METAL CHURCH wieder schwer umtriebig, sondern hat mit seinem zweiten Standbein, mit PRESTO BALLET ein neues Werk am Start: ´The Days Between‘.

Obwohl sich das Quintett diesmal mehr auf Melodien und Hooks konzentrieren wollte, ist der Unterschied zu den Vorgängern seit Bandgründung im Jahre 2005 nur marginal. Die Elemente des Progressive Rock werden im Hardrock-Kontext wohlfeil geboten. Auch die Bezugspunkte aus der progressiven Ecke bleiben hierbei unverändert: RUSH, SAGA, KANSAS oder YES.

Die Melodieführung der Keyboards oder gar die rhythmische Darbietung ist klar in den Jahren des Canuck-Trios zwischen ´A Farewell To Kings´ und ´Moving Pictures´ verwurzelt – und entscheidend für die Kompositionen von PRESTO BALLET. Sehr deutlich auf ´Out Of Mind (It’s Outta Sight)´ und ´Tip Of The Hat´ nachzuhören, obwohl gerade bei letztgenanntem Song KANSAS-Klänge ebenfalls unmissverständlich dargeboten werden. Bei ´Earthbound´ dürfen die Keyboards kreisen, in ´I Am Wire´ in URIAH HEEP-Höchstgeschwindigkeit davon eilen. Der RUSH-Sonderexpress von ´I Just Drive´ nimmt jedoch die Weichenstellung in Richtung des US Rock.

Somit fügt sich am Ende des Tages ein kurzweiliges, gleichwohl mit sechs Songs und deren Spieldauer zwischen fünf und zehn Minuten übliches, aber unspektakuläres Album in die bisherige Diskografie von PRESTO BALLET.

(6,5 Punkte)