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JUNIPER GRACE – Of Hellions And Harridans

~ 2018 (Wasted State Records) – Stil: Witch-/Occult Rock ~


Aus Edinburgh kommt JUNIPER GRACE. Drei Damen und ein Herr am Schlagzeug, die tendenziell von nicht wenigen in den Doom-Sektor gesteckt werden. Das bereitet allerdings Bauchweh. Doom ist zwar zu erkennen bzw. zu hören, aber nicht wirklich als klassischer Doom zu benennen. Das Quartett agiert eher im Fahrwasser von Bands wie JEX THOTH, BLOOD CEREMONY, THE WELL, ALUNAH und den fantastischen ASSEMBLE HEAD IN SUNBURST SOUND etc.! Von letztgenannten hat man die ausgeprägten Melodiepassagen. Dabei setzen sie auf einprägsame Melodien, breite Refrains und eher weniger ruppige Gitarrenläufe. Alles sehr catchy verarbeitet und mit einprägsamen Hooks ausgestattet. Der eine oder andere oberflächliche Folklore-Einfluss ist auch auszumachen, hat aber keine wirkliche Bedeutung. Interessant ist dagegen der gesangliche Teil von Jenni Sneddon. Mal zuckersüß, mal etwas drückender, aber immer mit einer nicht zu überhörenden eigenen Note. Gesanglich aber ganz klar in den Siebzigern verwurzelt und somit nicht ganz untheatralisch. Die Retro-Komponente ist verdammt gut verwebt, mit teils träumerisch zu nennenden Melodien. Die Gitarren sind eher zurückhaltend, gestehen dem Gesang und den breiten Melodien deutlich mehr Raum zu. `Of Hellions And Harridans` liefert sieben Songs mit süßem Gesang, Occult- sowie Doom-Elementen, sauber verpackt in ein melodisches Gesamtwerk. Sicher kein Überflieger, aber ein sehr solides Album mit einigen starken Songs und einer nicht zu leugnenden eigenen Note. Die Damen und den Herren sollte man im Auge behalten.

(7 Punkte)