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METAL CHURCH – Damned If You Do

~ 2018 (Nuclear Blast Records) – Stil: Power Metal ~


Album Nummer zwei nach dem abermaligen Einstieg von Mike Howe: Mit dem Vorgänger `XI` waren ja riesige Erwartungen verbunden, die METAL CHURCH nur teilweise erfüllen konnten. Was also ist an `Damned If You Do` anders? Erst einmal nicht viel, eine typische METAL CHURCH-Scheibe ist der erste Eindruck. Bei genauerem Hinhören offenbaren sich jedoch deutliche Einflüsse aus `Hanging In The Balance` und `The Human Factor`. Die Produktion geht auch eher in die Richtung dieser beiden Alben und gerade in der Spitze des Gitarrensounds ist das deutlich angenehmer als beim Vorgänger. Howe hat sich auch gesanglich eher an diesen Alben als am restlichen Backkatalog orientiert, was `Damned If You Do` sehr zugute kommt.

Neun der zehn Songs sind schlicht Mid-/Up-Tempo Power Metal-Stücke, einzig `Out Of Balance` ist wirklich schnell. Zwei bis drei weitere Stücke dieser Kategorie hätten dem Album gut zu Gesicht gestanden und für etwas mehr Abwechslung gesorgt. `The War Electric` sowie `Guillotine` sind als Brückentracks zwischen genanntem `Out Of Balance` und Mid-Tempo-Groovern wie `By The Numbers` oder `Monkey Finger` zu sehen bzw. zu hören. `The Black Things` ist ein Track, der locker auf `The Dark` den Test of Time bestanden hätte. Insgesamt fährt die Band einen gut austarierten Stil zwischen melodischen sowie unverfälschten Power Metal-Elementen, wie es nicht viele können. Ein klarer Pluspunkt für METAL CHURCH.

Auf ihrem zwölften Album liefert die Seattle-Band erwartungsgemäß das, was die Fans hören wollen: solide METAL CHURCH-Songs, die die typischen Trademarks der frühen Werke abdecken. Dies ist mit  `Damned If You Do` weitgehend gelungen. Überraschendes ist nicht zu erwarten. Man setzt auf Tradition und das ist gut so. Denn dadurch machen METAL CHURCH unumwunden klar, wofür die Reunion stand: Das Zurückbringen einer Metal-Band, die Metal-Geschichte geschrieben hat, und in dessen übergroßem Schatten man nun versucht, weiterhin die Fans zu beglücken. Dies schafft `Damned If You Do`. Es gefällt mir trotz ein paar kritischer Anmerkungen im Gesamten dennoch sehr gut.

(8,5 Punkte)


(VÖ: 7.12.2018)