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DOWNPOUR – Downpour

~ 2018 (PledgeMusic) – Stil: Emotional Avantgarde-Groovecore ~


WOW! Mal wieder auf der Suche nach einer geilen Teemischung, da die Lieblingsaufheller zu spartenkonform korrekt schmecken? DOWNPOUR sollten eine Menge harter als auch offener Droogs ansprechen können, auch wenn du dich beim flottesten Track ‚The Serpents Tongue‘ – der bereits 2014 den Startschuss für die Band darstellen sollte – anfangs fragst: Ist es Hardcore mit Thrashelementen, oder sind’s Thrasher mit Corewurzeln?

Nun ist das Debüt endlich da und die Zeit hat die folgenden Kompositionen in weitaus variantenreichere Richtungen zu einem wahren Überraschungsei gedeihen lassen. Schon direkt nach dem Opener spürst du die 90er Härte von PANTERA, durchsetzt mit cleanem, kraftvollem Gesang von Brian Fair (OVERCAST, SHADOWS FALL). Die Männer aus Worcester, Massachusetts, können in allen Tempi und Gefühlslagen spielen. Trotz Ausbrüchen in Core-Gefilde, findet gerade Matt LeBretons (FROZEN) Gitarre in Melodien und Soli, die überragend für alle Flitzefingerfans sind.

DAMN, es sollte eigentlich ein Quickie für unseren neuen STREET KOMPASS werden, aber nachdem das alles plattwalzende Melodiewunder ‚Truth In Suffering‘ und die getragen-traurige Hymne ‚Astral Projection‘ mit ihrem Aggro-Ausbruch sich bereits als richtige Hits entpuppen und mir nun ‚Still Waiting‘ als beschwörendes Werk mit Tribalrhythmen von Pete Gelles (Bass – BIRCH HILL DAMN, SORROWSEED) und Derek Kerswill (Drums – SEEMLESS, Ex-UNEARTH) den Rücken bis ins Hirn raufkriecht, tut eine längere Beleuchtung einfach Not. Denn danach gibt es auch keine Verschnaufpause. ‚Beautiful Nothing‘ spielt mit meinen Gefühlen und rifft mich bollernd und mäandernd langsam bis zur Ekstase zum epischen Finale herauf.

Hier entwickelt sich bei jedem erneuten Hördurchgang ein ganz besonderes Album, das mich einfach nicht mehr loslassen will. Selbst für mich als Metalcoreverächter stören die gelegentlichen szenetypischen Ausflipper nicht, sondern gehören mehr zum emotionalen Gesamtbild, das sich in wunderbare, epische Ausmaße entwickelt. Heraus sticht immer wieder diese Rückführung in das melodische Thema und die begnadete Gitarrenarbeit heraus.  Mehr auf die Fresse gibt’s bei ‚Without The Fear‘, bevor DOWNPOUR am Ende noch eine positive Wohlfühlgroovenummer aus dem Hut zaubern, die einen total zufrieden vor der Anlage zurücklässt und zeigt, wie 30 SECONDS TO MARS mit Eiern klingen könnten.

Einer DER emotionalen Momente im harten Sektor des Jahres 2018.

(9 sturzflutartige Punkte regnen auf euch herab)

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