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THE KENTISH SPIRES – The Last Harvest

~ 2018 (Independent) – Stil: Progressive Rock ~


Canterbury.

Wer keine Bannmeile beim Erklingen von Canterbury-Sounds um sich zieht und sogleich eine weitere bei weiblichem Gesang, ist bei THE KENTISH SPIRES am richtigen Ort angekommen. Gleich einem Waldvolk aus lange verschollenen Zeiten, gibt sich das Sextett um Sängerin Lucie V dem Progressive Rock in der Aura von Folk, Jazz und natürlich im Gedenken des Canterbury hin.

Canterbury: „Burg (oder Stadt, Ort) der Leute von Kent“.

Im elfminütigen ´Kingdom Of Kent´ krachen neben dem Instrumentarium von Flöte, Saxofon oder Klarinette FLOYD´sche Gitarren von der dunklen Seite des Mondes ins nächtlich schummrige Gebälk. Während die Spielmannsleute zu den Flöten und Gitarrentönen von ´Spirit Of the Skies´ zwischen den Bäumen auf der ehemals von CARAVAN bevölkerten Lichtung tanzen, zieht das rockende ´Introception´ Neugierige in den vormaligen Bannkreis von öffentlichkeitsfreundlichen LED ZEPPELIN und JETHRO TULL. Das folkige ´Clarity´ ist hingegen nicht unbedingt als repräsentativ für die verschiedenen Weisen des Werkes anzusehen. ´The Last Harvest´ lässt uns schließlich nochmals auf dreizehn Minuten über die grünen Wiesen und Felder des Progressive Rock springen. Lucie V singt gar im Stile eines Abgesangs auch mit tieferer Stimme. Die Instrumente, vielfach echte 70s Original-Stücke, verlieren sich in den Weiten eines kleinen Rausches, ehe das Fest für alle aus Kent und deren Freunde endet.

(7 Punkte)

https://www.facebook.com/TheKentishSpires/


(VÖ: 27.07.2018)