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DRY RIVER – Quien Tenga Algo Que Decir…Que Calle Para Siempre

~ 2014 (Rock Estatal Records) – Stil: Rock / Melodic Rock / Artrock ~


Bereits 2004 in Castellón de la Plana gegründet, erschien das Debüt ´Circo De La Tierra´ von DRY RIVER 2011. Für den Nachfolger benötigte das Sextett von der iberischen Halbinsel weitere drei Jahre. Der Titel ´Quien Tenga Algo Que Decir…Que Calle Para Siempre´ entspricht dabei den gebräuchlichen Worten während einer Hochzeitszeremonie: „Wenn jemand Einwendungen vorzubringen hat, möge er jetzt sprechen oder auf ewig schweigen.“

Die einstige Coverband DRY RIVER spielt abermals eine Kombination aus sinfonischem Rock, Hardrock sowie Progressive Metal. Das Grundgerüst ist der Rock. In der Verspieltheit der Lieder finden sich jedoch ebenso Elemente aus Jazz sowie dem Musical wieder. Die Gitarrensaiten von Carlos A. Prades und Matías Orero sind durchweg am Qualmen. Sofern sie nicht akustische Saiten hervorzaubern (´Caída Libre´), können sie gelegentlich ihre Aufwartungen für Brian May nicht verbergen. Die selbstverständlich in Spanisch vorgetragenen Kompositionen besitzen einen Swing wie ihn nur Südländer innehaben können.

Gleichzeitig vollziehen DRY RIVER die Gratwanderung, in ein klassisches Spiel aus der URIAH HEEP- und DEEP PURPLE-Ära eine metallische Rhythmus-Maschinerie einfließen zu lassen (´Bajo Control´). Aber auch Keyboarder Marti Bellmunt meldet sich unaufhörlich zu Wort. Die sinfonischen Klänge leben beschwingt in Welten des großen Gesangs (´Oda Al Líder´) sowie QUEEN-beeinflusst (´Casto´) in denen von PHANTOM´S OPERA (´Frascos Vacíos´). Sie gönnen sich DREAM THEATER-Keyboards oder streuen Saiten- und Tastenläufe von RUSH ein (´Informe T-24´). Die Musik besitzt die Leichtigkeit von TOTO und SAGA (´Irresistible´) oder gar die Freiheit von SIEGES EVEN zu Zeiten von ´Sophisticated´ und ´Uneven´. Tänzelnd wechselt der Zirkus zwischen Metal und Musical (´¿Cuánto Vales Tú?´), gönnt sich JOURNEY-Phasen im Melodic Rock (´El Lado Bueno De Las Cosas Malas´) und kredenzt kurz vor Schluss ein auf dreizehn Minuten hochklassig ausgedehntes, balladeskes, vielfach den Rhythmus wechselndes Epos (´Rosas y Gaviotas´) – fürwahr Aufsehen erregend.

(8 Punkte)

http://www.dry-river.com/

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